Software: FEM - Tutorial - FEM-Prozess - Neuer Lastfall

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Neuer Lastfall
Software FEM - Tutorial - FEM-Prozess - Neuer Lastfall - view erstes ergebnis.gif
  • Die Gesamtlast von 10000 N wurde fälschlicher Weise gleichmäßig auf die 11 Rand-Knoten der gleich großen Randelemente verteilt (á 909 N):
    • Falls ein Knoten Eckpunkt zweier Elemente ist, verteilt er seine Kraft je zur Hälfte auf diese Nachbar-Elemente.
    • Die Kraft beider Eck-Knoten wirkt jedoch vollständig auf die Eck-Elemente, an denen somit im Modell zu stark gezogen wird.
  • Richtig ist bei gleicher Elementgröße folgende Lastverteilung bei n Elementen (nicht n Knoten!):
    • Gesamtlast/n auf jeden "normalen" Randknoten
    • Gesamtlast/(2n) auf jeden Eck-Knoten
  • Wir wollen die falsche Ausgangskonfiguration als ersten Lastfall für das Modell behalten. Deshalb definieren wir unter Benutzung des Modell-Explorers einen neuen Lastfall (Load Set) "Zugkraft Links OK" mit ID=2:
    Software FEM - Tutorial - FEM-Prozess - Neuer Lastfall - new load set im explorer.gif
  • Software FEM - Tutorial - FEM-Prozess - Neuer Lastfall - new load set dialog.gif
    Zusätzliche Belastungsfälle kann man durch Vergabe einer neuer ID-Nummer und eines entsprechenden Titels erzeugen.
  • Alle Belastungsfälle werden im Modell-Explorer aufgelistet und man kann einen Fall für die Bearbeitung der konkreten Belastungen auswählen (=Aktivieren):
    Software FEM - Tutorial - FEM-Prozess - Neuer Lastfall - new load set aktivate.gif
  • Welcher Lastfall aktiviert ist, erkennt man neben der farblichen Hervorhebung im Explorer auch am Trays-Element Ld:nr rechts unten auf der Statuszeile des Hauptfensters. Auch dort besteht die Möglichkeit, zwischen den Loadsets umzuschalten bzw. die Sets zu verwalten (Linke Maustaste):
    Software FEM - Tutorial - FEM-Prozess - Neuer Lastfall - trays-element-load-umschalten.gif
  • Wir wählen den neuen Lastfall als aktiven Lastfall. Der aktive Lastfall wird im Grafikfenster dargestellt:
    Software FEM - Tutorial - FEM-Prozess - Neuer Lastfall - modell lastfall2 unbelastet.gif
  • Den entsprechenden Knoten auf der linken Seite müssen wir nun die richtigen Kräfte zuweisen:
    • Vom Modell-Explorer im Zusammenspiel mit dem Entity Editor werden die Eigenschaften einzelner Elemente und Knoten nicht dargestellt.
    • Dort hat man nur den Zugriff auf Eigenschaften, welche global für das gesamte Modell gelten.
    • Die Definition der Lastkräfte muss also über den zugehörigen Menü-Eintrag veranlasst werden (analog zu Lastfall 1).
  • Bei der Auswahl der Knoten (z.B. über Pick^Box) macht sich mit großer Wahrscheinlichkeit ein Problem bemerkbar:
  • In dem Grafikfenster ist noch der Output-Set des vorherigen Lastfalls aktiv. Das verformte Netzt "lauert" unsichtbar im Hintergrund - die Auswahl der Knoten erfolgt gemeiner Weise jedoch auf diesem Netz (was erst nach der Auswahl sichtbar wird!):
    • Wir brechen die Knotenwahl für die Knotenkräfte vorläufig mit Cancel ab.
    • Die Grafik wird erst aktualisiert, wenn man z.B. mit dem Rollrad der Maus ein Zoomen veranlasst. es erscheint nun weiterhin das verformte Netz vom Lastfall 1.
  • Software FEM - Tutorial - FEM-Prozess - Neuer Lastfall - view new lastfall2.gif
    Man sollte bei mehreren Lastfällen deshalb unterschiedliche Views für das Modell definieren:
  • Software FEM - Tutorial - FEM-Prozess - Neuer Lastfall - eigenschaftseditor-udate model.gif
    Achtung: Mit dem Eigenschaftseditor vorgenommene Änderungen werden erst wirksam, wenn man danach den Button "Update Model" drückt! Änderungen an den Eigenschaften werden verdeutlicht, indem der Update- und Reload-Button von grau auf farbig umschalten.
  • Nach der Übertragung der Änderungen in das Modell sollte die Deformation des Netzes verschwunden sein. Nur die Contour-Darstellung ist noch sichtbar.
  • Nun sollte es problemlos möglich sein, für den 2. Lastfall den Knoten auf der linken Kante die richtigen Kräfte zuzuweisen.
  • Wir speichern das Modell und starten den MEANS-Solver erneut. Dabei werden automatisch beide Lastfälle berechnet (Siehe MEANS-Protokoll).
  • Mittels des Eigenschaftseditors im View2 konfigurieren wir die Ausgabe so, dass darin der Output Set des 2. Lastfalls dargestellt wird (Update Model nicht vergessen!):
  • Die konstante Spannung σ in der linken Seite des Bleches sieht nun schon recht sinnvoll aus (σ=Kraft/Querschnitt):
  • Die genauen Belastungen wollen wir durch Einblenden der Zahlenwerte überprüfen:
  1. über den Eigenschaftseditor durch Umschalten auf Contour Style = Criteria oder
  2. über das FEMAP-Menü (View - Select - Contour Style=Criteria). Dort hat man zusätzlich die Möglichkeit, sich den Maximalwert über Deformed and Contour Data.. direkt anzeigen zu lassen:

Nun wird es höchste Zeit zu überprüfen, ob unser Blech der Belastung überhaupt Stand hält:

  • Die Belastungsgrenzen sind nicht nur vom Material abhängig, sondern auch von der Art der Belastung (statisch/dynamisch, Zug/Druck und dem Einsatzbereich des Bauteils (Sicherheitsfaktor)).
  • Falls man die Belastungsgrenzen mit in die Materialbibliothek aufnimmt, sollte man den Anwendungsfall durch die Material-Bezeichnung deutlich machen.
  • Wir haben hier eine einfache statische Zug-/Druck-Belastung, am Lochrand tritt auch verstärkt Scherspannung auf. Bei einem Sicherheitsfaktor 2 kann man für Stahl-C35 (entspricht St50) folgende Grenzwerte annehmen:
    • SIG_Zul_Zug=150E6 N/m²
    • SIG_Zul_Druck=150E6 N/m²
    • TAU_Zul_Scher=120E6 N/m²
  • Wir ergänzen diese zulässigen "Limit-Stress"-Werte für das zugewiesene Material. Hier existieren wieder zwei Möglichkeiten, wovon wir die zweite nutzen werden:
  1. Menüeintrag (Modify - Edit - Material) mit Auswahl des Materials und anschließendem, bereits bekannten Material-Dialog. (Hinweis: Diese Werte sollte man nicht in die Materialbibliothek speichern, da sie vom modellspezifischen Belastungsfall abhängen!)
  2. Material im Modell-Explorer auswählen und mit dem Eigenschaftseditor die Werte für Tension, Compress und Tension eintragen:

Wenn wir die zulässigen Werte mit den berechneten Spannungswerten vergleichen, sehen wir, dass wir das Material ca. um den Faktor 10 zu hoch belasten!

  • Wir reduzieren die Zugkraft auf 1000 N:
    • Multiplizieren aller Lastkräfte mit dem Faktor 0,1
    • Nutzung der Funktion Modify - Update Other - Scale Load.
  • Damit dürfte die Belastung nur an einigen Stellen in der Nähe der Einspannung geringfügig überschritten werden.
  • Für die Criteria-Darstellung kann man Grenzwerte angeben, welche in der Darstellung berücksichtigt werden:
    • Über den Menüpunkt (View - Options) bzw. <F6> gelangt man in den Dialog zur detaillierten Einstellung aller Darstellmöglichkeiten.
    • Unter PostProcessing kann man Criteria Limits vorgeben:
      • Damit beschreibt man, welche Elemente mit der wertmäßigen Farbe gefüllt werden.
      • Bei angegebenen Grenzen (Between) werden alle Elemente mit Werten außerhalb des Bereiches nicht gefüllt. Bei der Mises-Vergleichsspannung kann man auf die Option Abs Value verzichten, da nur positive Werte auftreten:
        Software FEM - Tutorial - FEM-Prozess - Neuer Lastfall - criteria-limits.gif
    • Für die unzulässig belasteten Elemente (Elements that Fail), kann man die Zahlenwerte anzeigen lassen und z.B. den Rand in der Contourfarbe zeichnen lassen (diese repräsentiert laut Farbskala den Wert):

Hinweis: Nicht vergessen Draw Entity zu markieren!

  • Wahrscheinlich tritt in Zugrichtung am Lochrand die höchste Belastung auf, welche die zulässige Belastung etwas übersteigt. Endgültige Aussagen dazu kann man jedoch erst nach einer Verbesserung der Modellgenauigkeit machen!
  • Deshalb wollen wir uns im nächsten Abschnitt dem Aufbau eines verbesserten Netzes widmen. Dazu werden wir ein neues Modell aufbauen.