Software: FEM - Tutorial - FEM-Prozess - Neuer Lastfall: Unterschied zwischen den Versionen

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<div align="center">'''Neuer Lastfall'''</div>
<div align="center">'''Neuer Lastfall'''</div>
<div align="center">[[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_view_erstes_ergebnis.gif| ]]</div>
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* Die Gesamtlast von 10000&nbsp;N wurde fälschlicher Weise gleichmäßig auf die 11 Rand-Knoten der gleich großen Randelemente verteilt (á 909&nbsp;N):
 
=== Verwaltung von Lastfaellen (Load Sets) ===
 
* Die Gesamtlast von 10000&nbsp;N wurde fälschlicher Weise gleichmäßig auf die 11 Rand-Knoten der gleich großen Randelemente verteilt (á 909,1&nbsp;N):
** Falls ein Knoten Eckpunkt zweier Elemente ist, verteilt er seine Kraft je zur Hälfte auf diese Nachbar-Elemente.  
** Falls ein Knoten Eckpunkt zweier Elemente ist, verteilt er seine Kraft je zur Hälfte auf diese Nachbar-Elemente.  
** Die Kraft beider Eck-Knoten wirkt jedoch vollständig auf die Eck-Elemente, an denen somit im Modell zu stark gezogen wird.  
** Die Kraft beider Eck-Knoten wirkt jedoch vollständig auf die Eck-Elemente, an denen somit im Modell zu stark gezogen wird.  
*Richtig ist bei gleicher Elementgröße folgende Lastverteilung bei '''n Elementen''' (nicht n Knoten!):
* Richtig ist bei gleicher Elementgröße folgende Lastverteilung bei '''n Elementen''' (nicht n Knoten!):
** Gesamtlast/'''n''' auf jeden "normalen" Randknoten  
** Gesamtlast/'''n''' auf jeden "normalen" Randknoten  
** Gesamtlast/('''2n''') auf jeden Eck-Knoten  
** Gesamtlast/('''2n''') auf jeden Eck-Knoten  
* Wir wollen die falsche Ausgangskonfiguration als ersten Lastfall für das Modell behalten. Deshalb definieren wir unter Benutzung des '''Modell-Explorers''' einen neuen Lastfall ('''Load Set''') "Zugkraft Links OK" mit ID=2:<div align="center">[[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_new_load_set_im_explorer.gif| ]]</div>
* Wir wollen die falsche Ausgangskonfiguration als ersten Lastfall für das Modell behalten. Deshalb definieren wir einen neuen Lastfall "'''Zugkraft Links OK'''" mit ID=2:<div align="center">[[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_new_load_set_im_explorer.gif|baseline]] [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_new_load_set_dialog.gif|baseline]]</div>
* [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_new_load_set_dialog.gif|right]]Zusätzliche Belastungsfälle kann man durch Vergabe einer neuer ID-Nummer und eines entsprechenden Titels erzeugen.
* Alle Belastungsfälle werden im Modell-Explorer aufgelistet und man kann einen Fall für die Bearbeitung der konkreten Belastungen auswählen (=Aktivieren):<div align="center">[[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_new_load_set_aktivate.gif| ]]</div>
* Alle Belastungsfälle werden im Modell-Explorer aufgelistet und man kann einen Fall für die Bearbeitung der konkreten Belastungen auswählen (=Aktivieren):<div align="center">[[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_new_load_set_aktivate.gif| ]]</div>
* Welcher Lastfall aktiviert ist, erkennt man neben der farblichen Hervorhebung im Explorer auch am Trays-Element '''''Ld:nr''''' rechts unten auf der Statuszeile des Hauptfensters. Auch dort besteht die Möglichkeit, zwischen den Loadsets umzuschalten bzw. die Sets zu verwalten (Linke Maustaste):<div align="center">[[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_trays-element-load-umschalten.gif| ]]</div>
* Welcher Lastfall aktiviert ist, erkennt man neben der farblichen Hervorhebung im Explorer auch am Trays-Element '''''Ld:nr''''' rechts unten auf der Statuszeile des Hauptfensters. Auch dort besteht die Möglichkeit, zwischen den Loadsets umzuschalten bzw. die Sets zu verwalten (Linke Maustaste):<div align="center">[[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_trays-element-load-umschalten.gif| ]]</div>
* Wir wählen den neuen Lastfall als aktiven Lastfall. Der aktive Lastfall wird im Grafikfenster dargestellt:<div align="center">[[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_modell_lastfall2_unbelastet.gif| ]]</div>
* Der aktive Lastfall wird im Grafikfenster dargestellt. Für den neuen Lastfall erkennt man, dass die Belastung durch die Zugkraft noch fehlt. Allerdings werden die für den anderen Lastfall berechneten Ergebnisse (''Output Set'') noch angezeigt: <div align="center">[[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_modell_lastfall2_unbelastet.gif| ]]</div>  
* Den entsprechenden Knoten auf der linken Seite müssen wir nun die richtigen Kräfte zuweisen:
* Da insbesondere die Verformung des Netzes das Ergänzen der erforderlichen Belastungskraft behindert, sollten wir die vorhandenen Ergebnisse (''Results'') löschen. Auch das können wir über den Modell-Explorer veranlassen:<div align="center">[[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_delete_old_results.gif| ]]</div>
** Vom Modell-Explorer im Zusammenspiel mit dem Entity Editor werden die Eigenschaften einzelner Elemente und Knoten nicht dargestellt.  
* Den Rand-Knoten auf der linken Seite müssen wir nun die Kraft ''nodal'' richtig zuweisen:<div align="center"> [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_kontextmenu_nodal.gif| ]]</div>
** Dort hat man nur den Zugriff auf Eigenschaften, welche global für das gesamte Modell gelten.
* Die Zuweisung der Kraft-Anteile zu den Knoten erfolgt analog, wie für den ersten Lastfall. Wir müssen jetzt nur die beiden Eck-Knoten separat behandeln!
** Die Definition der Lastkräfte muss also über den zugehörigen Menü-Eintrag veranlasst werden (analog zu ''Lastfall 1'').
* Wir speichern das Modell und starten den MEANS-Solver erneut. Dabei werden automatisch beide Lastfälle berechnet
* Bei der Auswahl der Knoten (z.B. über Pick^Box) macht sich mit großer Wahrscheinlichkeit ein Problem bemerkbar:<div align="center">[[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_modell_lastfall2_pickbox-problem.gif| ]]</div>
* '''''Achtung:'''''<br>Im MEANS-Protokoll sollte man zumindest überprüfen, ob für beide Lastfälle die Summe der Auflagekräfte richtig berechnet wird!
* In dem Grafikfenster ist noch der Output-Set des vorherigen Lastfalls aktiv. Das verformte Netzt "lauert" unsichtbar im Hintergrund - die Auswahl der Knoten erfolgt gemeiner Weise jedoch auf diesem Netz (was erst nach der Auswahl sichtbar wird!):
 
** Wir brechen die Knotenwahl für die Knotenkräfte vorläufig mit '''Cancel''' ab.  
 
** Die Grafik wird erst aktualisiert, wenn man z.B. mit dem Rollrad der Maus ein Zoomen veranlasst. es erscheint nun weiterhin das verformte Netz vom Lastfall 1.
=== Verwaltung von Ansichten (Views) ===
* [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_view_new_lastfall2.gif|right]]Man sollte bei mehreren Lastfällen deshalb unterschiedliche Views für das Modell definieren:
 
** Über den Modell-Explorer nutzt man ('''''Views - New''''') zur Erzeugung einer neuen Karteikarte im Grafikfenster.
Bei mehreren Lastfällen sollte man unterschiedliche Ansichten (''Views'') für das Modell definieren (für jeden Lastfall mindestens eine eigene Ansicht):[[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_view_new_lastfall2.gif|right]]
** Diesen Views sollte man sinnvolle Namen geben, z.B. zugeordnet zu den Lastfällen.  
* Für die einzelnen Ansichten sollte man sinnvolle Titel vergeben (z.B. "'''Zugkraft Links (Fehler)'''" ). Den Bezeichner kann man direkt im Modell-Explorer editieren.
** Den Output Set kann man erst umschalten, wenn man das Modell mit dem 2. Lastfall berechnet hat. Wir setzen deshalb den '''''Deformed Style = Undeformed''''':<div align="center">[[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_view_lastfall2_undeformed.gif| ]]</div>
* Das Anlegen einer neuen Ansicht (''View'') kann wieder über das Kontext-Menü erfolgen. Dabei kann man auch einen Titel für diese Ansicht vergeben (z.B. "'''Zugkraft Links OK'''").
* [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_eigenschaftseditor-udate_model.gif|right]]'''''Achtung:''''' Mit dem Eigenschaftseditor vorgenommene Änderungen werden erst wirksam, wenn man danach den Button "Update Model" drückt! Änderungen an den Eigenschaften werden verdeutlicht, indem der Update- und Reload-Button von grau auf farbig umschalten.  
* Welches der im Grafikbereich dargestellten Fenster welche Ansicht (''View'') repräsentiert, ist über den Titel ersichtlich.
* Nach der Übertragung der Änderungen in das Modell sollte die Deformation des Netzes verschwunden sein. Nur die Contour-Darstellung ist noch sichtbar.
* Im Modell-Explorer kann das Fenster einer Ansicht mittels Doppelklick als aktives Fenster ausgewählt werden.
* Nun sollte es problemlos möglich sein, für den 2. Lastfall den Knoten auf der linken Kante die richtigen Kräfte zuzuweisen.
* Jedes Ansichtsfenster kann individuell konfiguriert werden:
* Wir speichern das Modell und starten den MEANS-Solver erneut. Dabei werden automatisch beide Lastfälle berechnet (Siehe MEANS-Protokoll).
# [[Bild:Software_FEMAP_button_view_visibility.gif| ]] '''Was''' soll dargestellt werden (Modellkomponenten)?  ('''''View > Visibility''''' <Strg+Q>)
* Mittels des Eigenschaftseditors im View2 konfigurieren wir die Ausgabe so, dass darin der Output Set des 2. Lastfalls dargestellt wird (Update Model nicht vergessen!):<div align="center">[[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_eigenschaftseditor-view2-config.gif| ]]</div>
# [[Bild:Software_FEMAP_button_view_select.gif| ]] '''Welche''' Ergebnisse sollen dargestellt werden  ('''''View > Select''''' <F5>)
* Die konstante Spannung '''''&sigma;''''' in der linken Seite des Bleches sieht nun schon recht sinnvoll aus ('''''&sigma;=Kraft/Querschnitt'''''):<div align="center">[[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_kraft_von_links_ok.gif| ]]</div>
# [[Bild:Software_FEMAP_button_view_options.gif| ]] '''Wie''' soll die Darstellung erfolgen? ('''''View > Options''''' <F6>)
* Die genauen Belastungen wollen wir durch Einblenden der Zahlenwerte überprüfen:
'''''Hinweise:'''''[[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_viewkonfig_fuer_alle_views.gif|right]]
# über den Eigenschaftseditor durch Umschalten auf '''Contour Style = Criteria''' oder
* Die Konfiguration der Arbeitsfäche (z.B. Größe, Raster usw.) wirkt global auf alle Ansichtsfenster! ('''''Tools > Workplane...''''' '''<F2>''').
# über das FEMAP-Menü ('''''View - Select - Contour Style=Criteria'''''). Dort hat man zusätzlich die Möglichkeit, sich den Maximalwert über '''Deformed and Contour Data..''' direkt anzeigen zu lassen:<div align="center">[[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_belastung_max-wert_anzeigen.gif| ]]</div>
* Standardmäßig wirkt die View-Konfiguration auf alle Ansichtsfenster. Das ist meist effektiv, um eine einheitliche Darstell-Form in allen Fenstern einzurichten. Sollen in einem Fenster jedoch individuelle Werte zugeordnet werden, so muss man die Wirkung auf "Alle Views" abschalten! 
 
 
Im Folgenden werden wir unsere beiden Ansichtsfenster in diesem Sinne konfigurieren.
 
 
'''1. Modellkomponenten''' ('''''View > Visibility''''' <Strg+Q>)
 
Bei der Darstellung der Modell-Komponenten ist zu unterscheiden zwischen:
# '''Draw Entity''' - grafische Darstellung der Komponente
# '''Labels''' - Zahlenwert der Komponente (nur zusätzlich zur grafischen Darstellung!)
:* '''Entity Color''' für Labels - Jeder Modell-Komponente kann eine individuelle Farbe zugewiesen werden (z.B. Elementen, Knoten, Loads usw.). Der Zahlwert (Label) kann in dieser Farbe dargestellt werden.
:* '''Erase Background''' für Labels - erzeugt zur besseren Lesbarkeit einen schwarzen Hintergrund unter den Zahlenwerten.
 
Die Auswahl der darzustellenden Modellkomponenten (''Entity/Label'') können wir einheitlich für alle Ansichtsfenster (''All Views'') vornehmen:
* Man sollte nur die Komponenten (''Entity'') auswählen, die im Modell existieren und unbedingt für die Interpretation der Ergebnisse benötigt werden.
* Im Beispiel sind dies die Netz-Elemente, die Einspannungen und die Belastungskräfte:<div align="center"> [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_all_views_entity_visibility.gif| ]] </div>
* Für diese darzustellenden Komponenten muss man dann überlegen, ob sie mit ihrem Wert (''Label'') zu beschriften sind.
* Im Beispiel ist dies nur für Kräfte sinnvoll, wobei für die Beschriftung die Standardfarbe auf dem Originalhintergrund ausreicht:<div align="center"> [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_all_views_label_visibility.gif| ]] </div>
* Die gewählten Modell-Komponenten ergeben eine übersichtliche Darstellung, wie man im Ansichtsfenster für den neuen Lastfall erkennt:<div align="center"> [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_mit_falscher_last.gif| ]] </div>
* Standardmäßig wird der aktive ''Load Set'' dargestellt, was im Beispiel "zufällig" die falsche Belastung für diese Ansicht ist.
* Die Zuordnung der Lastfälle zu den Ansichtsfenstern nehmen wir im nächsten Schritt einzeln für jedes Fenster vor.
* Dafür muss man die Option ''All Views'' '''deaktivieren''':<div align="center"> [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_view_visibility_loads_individuell.gif| ]] </div>
 
'''2. Ergebnis-Dargestellung''' ('''''View > Select''''' <F5>)
 
Nach strukturmechanischen Simulationen bieten die Darstellung der Verformung (''Deformed Style'') sowie die Zuordnung einer mechanischen Spannung zur Bauteil-Oberfläche (''Contour-Style'') einen schnellen globalen Überblick auf die Belastung des Bauteils:
* Für das Ansichtsfenster '''Zugkraft Links (Fehler)''' haben wir die Ergebnis-Darstellung bereits konfiguriert.
* Für den neuen Lastfall werden wir das Nachholen. Dabei müssen wir darauf achten, dass wir die Zuordnung der '''''Deformed and Contour Data''''' nicht für ''All VViews'' vornehmen!
* Wir wählen die Verschiebungen und die Mises-Spannungen des 2. Lastfalls:<div align="center"> [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_deformed_and_contour_data.gif| ]] </div>
* '''''Hinweis:''''' Die Namen der ''Load Set'' erscheinen gleich, weil sie auf 15 Zeichen begrenzt werden!
* In den '''''Contour Options''''' schalten wir auf '''Elemental''' mit '''Max Value''' und '''Level Colors'''
 
=== Belastungsanalyse ===
 
[[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_contourstyle_criteria.gif|right]]
* Die berechneten Belastungen wollen wir durch Einblenden von Zahlenwerten auf der Bauteil-Oberfläche sichtbar machen ('''Contour Style = Criteria'''):
* Nach Auswahl des entsprechenden Ansichtsfensters im Modell-Explorer erscheinen die zugehörigen Konfigurationsparameter im ''Entity Editor''.
* Darin kann man den '''''Contour Style''''' auf '''''Criteria''''' umschalten.
* '''Achtung:''' Änderungen im ''Entity Editor'' werden erst wirksam nach einem Update des Modells: <div align="center">[[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_eigenschaftseditor-udate_model.gif| ]]</div>
Nun wird es höchste Zeit zu überprüfen, ob unser Blech der Belastung überhaupt Stand hält:
Nun wird es höchste Zeit zu überprüfen, ob unser Blech der Belastung überhaupt Stand hält:
* Die Belastungsgrenzen sind nicht nur vom Material abhängig, sondern auch von der Art der Belastung (statisch/dynamisch, Zug/Druck und dem Einsatzbereich des Bauteils (Sicherheitsfaktor)).  
* Die Belastungsgrenzen sind nicht nur vom Material abhängig, sondern auch von der Art der Belastung (statisch/dynamisch, Zug/Druck und dem Einsatzbereich des Bauteils (Sicherheitsfaktor)).  
* Falls man die Belastungsgrenzen mit in die Materialbibliothek aufnimmt, sollte man den Anwendungsfall durch die Material-Bezeichnung deutlich machen.
* Die Belastungsgrenzen für eine statische Belastung bei Sicherheitsfaktor=1 hatten wir bereits als Bestandteil der Material-Parameter definiert.
* Wir haben hier eine einfache statische Zug-/Druck-Belastung, am Lochrand tritt auch verstärkt Scherspannung auf. Bei einem Sicherheitsfaktor 2 kann man für Stahl-C35 (entspricht St50) folgende Grenzwerte annehmen:
* Leider wurde bisher keine Möglichkeit in FEMAP gefunden, diese Grenzwerte direkt in die Darstellung der Simulationsergebnisse einfließen zu lassen.
** SIG_Zul_Zug=150E6 N/m²
** SIG_Zul_Druck=150E6 N/m²
** TAU_Zul_Scher=120E6 N/m²
* Wir ergänzen diese zulässigen "Limit-Stress"-Werte für das zugewiesene Material. Hier existieren wieder zwei Möglichkeiten, wovon wir die zweite nutzen werden:
# '''Menüeintrag''' ('''''Modify - Edit - Material''''') mit Auswahl des Materials und anschließendem, bereits bekannten Material-Dialog. ('''''Hinweis:''''' Diese Werte sollte man nicht in die Materialbibliothek speichern, da sie vom modellspezifischen Belastungsfall abhängen!)
# ''Material im Modell-Explorer'' auswählen und mit dem Eigenschaftseditor die Werte für Tension, Compress und Tension eintragen:<div align="center">[[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_material-grenzwerte.gif| ]]</div>
Wenn wir die zulässigen Werte mit den berechneten Spannungswerten vergleichen, sehen wir, dass wir das Material ca. um den Faktor 10 zu hoch belasten!
* Wir reduzieren die Zugkraft auf 1000 N:
** Multiplizieren aller Lastkräfte mit dem Faktor 0,1
** Nutzung der Funktion '''''Modify - Update Other - Scale Load'''''.
* Damit dürfte die Belastung nur an einigen Stellen in der Nähe der Einspannung geringfügig überschritten werden.
* Für die Criteria-Darstellung kann man Grenzwerte angeben, welche in der Darstellung berücksichtigt werden:
** Über den Menüpunkt ('''''View - Options''''') bzw. '''<F6>''' gelangt man in den Dialog zur detaillierten Einstellung aller Darstellmöglichkeiten.
** Unter '''PostProcessing''' kann man '''Criteria Limits''' vorgeben:
*** Damit beschreibt man, welche Elemente mit der wertmäßigen Farbe gefüllt werden.
*** Bei angegebenen Grenzen ('''Between''') werden alle Elemente mit Werten außerhalb des Bereiches nicht gefüllt. Bei der Mises-Vergleichsspannung kann man auf die Option '''Abs Value''' verzichten, da nur positive Werte auftreten:<div align="center">[[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_criteria-limits.gif| ]]</div>
** Für die unzulässig belasteten Elemente (Elements that Fail), kann man die Zahlenwerte anzeigen lassen und z.B. den Rand in der Contourfarbe zeichnen lassen (diese repräsentiert laut Farbskala den Wert):<div align="center">[[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_criteria-elements_that_fails.gif| ]]</div>
'''''Hinweis:''''' Nicht vergessen '''Draw Entity''' zu markieren!
* Wahrscheinlich tritt in Zugrichtung am Lochrand die höchste Belastung auf, welche die zulässige Belastung etwas übersteigt. Endgültige Aussagen dazu kann man jedoch erst nach einer Verbesserung der Modellgenauigkeit machen!
* Deshalb wollen wir uns im nächsten Abschnitt dem Aufbau eines verbesserten Netzes widmen. Dazu werden wir ein neues Modell aufbauen.  


Die Criteria-Darstellung bietet uns jedoch die Möglichkeit, durch Vorgabe von Grenzwerten zulässige und unzulässige Belastungsbereiche unterschiedlich darzustellen:
* Wir haben hier eine einfache statische Zug-/Druck-Belastung, am Lochrand tritt auch verstärkt Scherspannung auf.
* Bei einem Sicherheitsfaktor=2 wählen wir anhand der Material-Parameter einen zulässigen Maximalwert von '''SIG_Zul=150E6&nbsp;N/m²'''.
* In den [[Bild:Software_FEMAP_button_view_options.gif| ]] '''''View > Options''''' <F6> kann man unter '''PostProcessing''' sogenannte '''Criteria Limits''' vorgeben.
* Bei angegebenen Grenzen ('''Between''') werden alle Elemente mit Werten außerhalb dieses Bereiches in die '''Fail'''-Menge eingeordnet:<div align="center">[[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_criteria-limits.gif| ]]</div>
* '''Hinweis:''' Infolge der Mises-Vergleichsspannung kann man auf die Option '''Abs Value''' verzichten, da nur positive Werte auftreten.
* Wir konfigurieren:
# '''Elements that Pass''': ''No Labels'' mit ''Contour Colors''
# '''Elements that Fail''': ''Output Value'' mit ''Contour Colors'' ('''''Draw Entity''''' nicht vergessen!)
* ''Elements that Fail'' werden immer ungefüllt dargestellt (nur Elementränder in der gewählten Farbe):<div align="center">[[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_criteria-fail_und_pass.gif| ]]</div>
Innerhalb des FE-Netzes wird eine maximale Mises-Spannung von ca. '''532E6&nbsp;N/m²''' berechnet, wie man z.B. an der Contour-Skala ablesen kann. Da wir ein lineares Materialverhalten annehmen, genügt bei einer max. zulässigen Spannung von '''150E6&nbsp;N/m²''' eine Reduktion der Zugkraft um den Faktor '''150/532''':
* Nach Aktivieren von '''Load Set 2''' nutzen wir die Funktion '''''Modify > Update Other > Scale Load''''':<div align="center">[[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_scale_load_select_type.gif| ]]</div>
* Nach '''''Select All''''' multiplizieren wir die Kraftwerte mit dem erforderlichen Reduktionsfaktor. Den Faktor muss man nicht selbst ausrechnen, sondern kann den Quotienten als Berechnungsformel in das Parameterfeld eintragen:<div align="center">[[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_scale_load_multiply_by.gif| ]]</div>
* Die Criteria-Darstellung zeigt nach dieser drastischen Reduktion der Zugkraft in allen Elementen zulässige Werte:<div align="center">[[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_mit_reduzierter_last.gif| ]]</div>
* Berechnet man aus der Querschnittsfläche des Blechs von 30&nbsp;mm² und der Zugkraft von 2819,5&nbsp;N die Zugspannung auf der linken Seite des Bleches, so stimmen die 93,98&nbsp;N/m² sehr genau mit den berechneten Element-Belastungen überein:<div align="center">[[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Neuer_Lastfall_-_bereich_hinreichender_netzguete.gif| ]]</div>
* In diesem Bereich des Bauteils ist die Netzgüte des Modell für diese Art der Belastung hinreichend.
* Diese Aussage trifft auf die Netzgüte in der Nähe des Loches nicht zu. Sicher tritt am Lochrand die höchste Beanspruchung des Materials auf. Endgültige Aussagen dazu kann man jedoch erst nach einer Verbesserung der Modellgenauigkeit machen!
* Deshalb wollen wir uns im nächsten Abschnitt dem Aufbau eines verbesserten Netzes widmen. Dazu werden wir ein neues Modell aufbauen.
<div align="center"> [[Software:_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Postprocessing|&larr;]] [[Software:_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Vernetzungssteuerung|&rarr;]] </div>
<div align="center"> [[Software:_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Postprocessing|&larr;]] [[Software:_FEM_-_Tutorial_-_FEM-Prozess_-_Vernetzungssteuerung|&rarr;]] </div>

Aktuelle Version vom 21. Januar 2013, 13:41 Uhr

Neuer Lastfall
Software FEM - Tutorial - FEM-Prozess - Neuer Lastfall - view erstes ergebnis.gif

Verwaltung von Lastfaellen (Load Sets)

  • Die Gesamtlast von 10000 N wurde fälschlicher Weise gleichmäßig auf die 11 Rand-Knoten der gleich großen Randelemente verteilt (á 909,1 N):
    • Falls ein Knoten Eckpunkt zweier Elemente ist, verteilt er seine Kraft je zur Hälfte auf diese Nachbar-Elemente.
    • Die Kraft beider Eck-Knoten wirkt jedoch vollständig auf die Eck-Elemente, an denen somit im Modell zu stark gezogen wird.
  • Richtig ist bei gleicher Elementgröße folgende Lastverteilung bei n Elementen (nicht n Knoten!):
    • Gesamtlast/n auf jeden "normalen" Randknoten
    • Gesamtlast/(2n) auf jeden Eck-Knoten
  • Wir wollen die falsche Ausgangskonfiguration als ersten Lastfall für das Modell behalten. Deshalb definieren wir einen neuen Lastfall "Zugkraft Links OK" mit ID=2:
    Software FEM - Tutorial - FEM-Prozess - Neuer Lastfall - new load set im explorer.gif Software FEM - Tutorial - FEM-Prozess - Neuer Lastfall - new load set dialog.gif
  • Alle Belastungsfälle werden im Modell-Explorer aufgelistet und man kann einen Fall für die Bearbeitung der konkreten Belastungen auswählen (=Aktivieren):
    Software FEM - Tutorial - FEM-Prozess - Neuer Lastfall - new load set aktivate.gif
  • Welcher Lastfall aktiviert ist, erkennt man neben der farblichen Hervorhebung im Explorer auch am Trays-Element Ld:nr rechts unten auf der Statuszeile des Hauptfensters. Auch dort besteht die Möglichkeit, zwischen den Loadsets umzuschalten bzw. die Sets zu verwalten (Linke Maustaste):
    Software FEM - Tutorial - FEM-Prozess - Neuer Lastfall - trays-element-load-umschalten.gif
  • Der aktive Lastfall wird im Grafikfenster dargestellt. Für den neuen Lastfall erkennt man, dass die Belastung durch die Zugkraft noch fehlt. Allerdings werden die für den anderen Lastfall berechneten Ergebnisse (Output Set) noch angezeigt:
    Software FEM - Tutorial - FEM-Prozess - Neuer Lastfall - modell lastfall2 unbelastet.gif
  • Da insbesondere die Verformung des Netzes das Ergänzen der erforderlichen Belastungskraft behindert, sollten wir die vorhandenen Ergebnisse (Results) löschen. Auch das können wir über den Modell-Explorer veranlassen:
    Software FEM - Tutorial - FEM-Prozess - Neuer Lastfall - delete old results.gif
  • Den Rand-Knoten auf der linken Seite müssen wir nun die Kraft nodal richtig zuweisen:
    Software FEM - Tutorial - FEM-Prozess - Neuer Lastfall - kontextmenu nodal.gif
  • Die Zuweisung der Kraft-Anteile zu den Knoten erfolgt analog, wie für den ersten Lastfall. Wir müssen jetzt nur die beiden Eck-Knoten separat behandeln!
  • Wir speichern das Modell und starten den MEANS-Solver erneut. Dabei werden automatisch beide Lastfälle berechnet
  • Achtung:
    Im MEANS-Protokoll sollte man zumindest überprüfen, ob für beide Lastfälle die Summe der Auflagekräfte richtig berechnet wird!


Verwaltung von Ansichten (Views)

Bei mehreren Lastfällen sollte man unterschiedliche Ansichten (Views) für das Modell definieren (für jeden Lastfall mindestens eine eigene Ansicht):

Software FEM - Tutorial - FEM-Prozess - Neuer Lastfall - view new lastfall2.gif
  • Für die einzelnen Ansichten sollte man sinnvolle Titel vergeben (z.B. "Zugkraft Links (Fehler)" ). Den Bezeichner kann man direkt im Modell-Explorer editieren.
  • Das Anlegen einer neuen Ansicht (View) kann wieder über das Kontext-Menü erfolgen. Dabei kann man auch einen Titel für diese Ansicht vergeben (z.B. "Zugkraft Links OK").
  • Welches der im Grafikbereich dargestellten Fenster welche Ansicht (View) repräsentiert, ist über den Titel ersichtlich.
  • Im Modell-Explorer kann das Fenster einer Ansicht mittels Doppelklick als aktives Fenster ausgewählt werden.
  • Jedes Ansichtsfenster kann individuell konfiguriert werden:
  1. Software FEMAP button view visibility.gif Was soll dargestellt werden (Modellkomponenten)? (View > Visibility <Strg+Q>)
  2. Software FEMAP button view select.gif Welche Ergebnisse sollen dargestellt werden (View > Select <F5>)
  3. Software FEMAP button view options.gif Wie soll die Darstellung erfolgen? (View > Options <F6>)

Hinweise:

Software FEM - Tutorial - FEM-Prozess - Neuer Lastfall - viewkonfig fuer alle views.gif
  • Die Konfiguration der Arbeitsfäche (z.B. Größe, Raster usw.) wirkt global auf alle Ansichtsfenster! (Tools > Workplane... <F2>).
  • Standardmäßig wirkt die View-Konfiguration auf alle Ansichtsfenster. Das ist meist effektiv, um eine einheitliche Darstell-Form in allen Fenstern einzurichten. Sollen in einem Fenster jedoch individuelle Werte zugeordnet werden, so muss man die Wirkung auf "Alle Views" abschalten!


Im Folgenden werden wir unsere beiden Ansichtsfenster in diesem Sinne konfigurieren.


1. Modellkomponenten (View > Visibility <Strg+Q>)

Bei der Darstellung der Modell-Komponenten ist zu unterscheiden zwischen:

  1. Draw Entity - grafische Darstellung der Komponente
  2. Labels - Zahlenwert der Komponente (nur zusätzlich zur grafischen Darstellung!)
  • Entity Color für Labels - Jeder Modell-Komponente kann eine individuelle Farbe zugewiesen werden (z.B. Elementen, Knoten, Loads usw.). Der Zahlwert (Label) kann in dieser Farbe dargestellt werden.
  • Erase Background für Labels - erzeugt zur besseren Lesbarkeit einen schwarzen Hintergrund unter den Zahlenwerten.

Die Auswahl der darzustellenden Modellkomponenten (Entity/Label) können wir einheitlich für alle Ansichtsfenster (All Views) vornehmen:

  • Man sollte nur die Komponenten (Entity) auswählen, die im Modell existieren und unbedingt für die Interpretation der Ergebnisse benötigt werden.
  • Im Beispiel sind dies die Netz-Elemente, die Einspannungen und die Belastungskräfte:
    Software FEM - Tutorial - FEM-Prozess - Neuer Lastfall - all views entity visibility.gif
  • Für diese darzustellenden Komponenten muss man dann überlegen, ob sie mit ihrem Wert (Label) zu beschriften sind.
  • Im Beispiel ist dies nur für Kräfte sinnvoll, wobei für die Beschriftung die Standardfarbe auf dem Originalhintergrund ausreicht:
    Software FEM - Tutorial - FEM-Prozess - Neuer Lastfall - all views label visibility.gif
  • Die gewählten Modell-Komponenten ergeben eine übersichtliche Darstellung, wie man im Ansichtsfenster für den neuen Lastfall erkennt:
    Software FEM - Tutorial - FEM-Prozess - Neuer Lastfall - mit falscher last.gif
  • Standardmäßig wird der aktive Load Set dargestellt, was im Beispiel "zufällig" die falsche Belastung für diese Ansicht ist.
  • Die Zuordnung der Lastfälle zu den Ansichtsfenstern nehmen wir im nächsten Schritt einzeln für jedes Fenster vor.
  • Dafür muss man die Option All Views deaktivieren:
    Software FEM - Tutorial - FEM-Prozess - Neuer Lastfall - view visibility loads individuell.gif

2. Ergebnis-Dargestellung (View > Select <F5>)

Nach strukturmechanischen Simulationen bieten die Darstellung der Verformung (Deformed Style) sowie die Zuordnung einer mechanischen Spannung zur Bauteil-Oberfläche (Contour-Style) einen schnellen globalen Überblick auf die Belastung des Bauteils:

  • Für das Ansichtsfenster Zugkraft Links (Fehler) haben wir die Ergebnis-Darstellung bereits konfiguriert.
  • Für den neuen Lastfall werden wir das Nachholen. Dabei müssen wir darauf achten, dass wir die Zuordnung der Deformed and Contour Data nicht für All VViews vornehmen!
  • Wir wählen die Verschiebungen und die Mises-Spannungen des 2. Lastfalls:
    Software FEM - Tutorial - FEM-Prozess - Neuer Lastfall - deformed and contour data.gif
  • Hinweis: Die Namen der Load Set erscheinen gleich, weil sie auf 15 Zeichen begrenzt werden!
  • In den Contour Options schalten wir auf Elemental mit Max Value und Level Colors

Belastungsanalyse

Software FEM - Tutorial - FEM-Prozess - Neuer Lastfall - contourstyle criteria.gif
  • Die berechneten Belastungen wollen wir durch Einblenden von Zahlenwerten auf der Bauteil-Oberfläche sichtbar machen (Contour Style = Criteria):
  • Nach Auswahl des entsprechenden Ansichtsfensters im Modell-Explorer erscheinen die zugehörigen Konfigurationsparameter im Entity Editor.
  • Darin kann man den Contour Style auf Criteria umschalten.
  • Achtung: Änderungen im Entity Editor werden erst wirksam nach einem Update des Modells:
    Software FEM - Tutorial - FEM-Prozess - Neuer Lastfall - eigenschaftseditor-udate model.gif

Nun wird es höchste Zeit zu überprüfen, ob unser Blech der Belastung überhaupt Stand hält:

  • Die Belastungsgrenzen sind nicht nur vom Material abhängig, sondern auch von der Art der Belastung (statisch/dynamisch, Zug/Druck und dem Einsatzbereich des Bauteils (Sicherheitsfaktor)).
  • Die Belastungsgrenzen für eine statische Belastung bei Sicherheitsfaktor=1 hatten wir bereits als Bestandteil der Material-Parameter definiert.
  • Leider wurde bisher keine Möglichkeit in FEMAP gefunden, diese Grenzwerte direkt in die Darstellung der Simulationsergebnisse einfließen zu lassen.

Die Criteria-Darstellung bietet uns jedoch die Möglichkeit, durch Vorgabe von Grenzwerten zulässige und unzulässige Belastungsbereiche unterschiedlich darzustellen:

  • Wir haben hier eine einfache statische Zug-/Druck-Belastung, am Lochrand tritt auch verstärkt Scherspannung auf.
  • Bei einem Sicherheitsfaktor=2 wählen wir anhand der Material-Parameter einen zulässigen Maximalwert von SIG_Zul=150E6 N/m².
  • In den Software FEMAP button view options.gif View > Options <F6> kann man unter PostProcessing sogenannte Criteria Limits vorgeben.
  • Bei angegebenen Grenzen (Between) werden alle Elemente mit Werten außerhalb dieses Bereiches in die Fail-Menge eingeordnet:
    Software FEM - Tutorial - FEM-Prozess - Neuer Lastfall - criteria-limits.gif
  • Hinweis: Infolge der Mises-Vergleichsspannung kann man auf die Option Abs Value verzichten, da nur positive Werte auftreten.
  • Wir konfigurieren:
  1. Elements that Pass: No Labels mit Contour Colors
  2. Elements that Fail: Output Value mit Contour Colors (Draw Entity nicht vergessen!)
  • Elements that Fail werden immer ungefüllt dargestellt (nur Elementränder in der gewählten Farbe):
    Software FEM - Tutorial - FEM-Prozess - Neuer Lastfall - criteria-fail und pass.gif

Innerhalb des FE-Netzes wird eine maximale Mises-Spannung von ca. 532E6 N/m² berechnet, wie man z.B. an der Contour-Skala ablesen kann. Da wir ein lineares Materialverhalten annehmen, genügt bei einer max. zulässigen Spannung von 150E6 N/m² eine Reduktion der Zugkraft um den Faktor 150/532:

  • Nach Aktivieren von Load Set 2 nutzen wir die Funktion Modify > Update Other > Scale Load:
    Software FEM - Tutorial - FEM-Prozess - Neuer Lastfall - scale load select type.gif
  • Nach Select All multiplizieren wir die Kraftwerte mit dem erforderlichen Reduktionsfaktor. Den Faktor muss man nicht selbst ausrechnen, sondern kann den Quotienten als Berechnungsformel in das Parameterfeld eintragen:
    Software FEM - Tutorial - FEM-Prozess - Neuer Lastfall - scale load multiply by.gif
  • Die Criteria-Darstellung zeigt nach dieser drastischen Reduktion der Zugkraft in allen Elementen zulässige Werte:
    Software FEM - Tutorial - FEM-Prozess - Neuer Lastfall - mit reduzierter last.gif
  • Berechnet man aus der Querschnittsfläche des Blechs von 30 mm² und der Zugkraft von 2819,5 N die Zugspannung auf der linken Seite des Bleches, so stimmen die 93,98 N/m² sehr genau mit den berechneten Element-Belastungen überein:
    Software FEM - Tutorial - FEM-Prozess - Neuer Lastfall - bereich hinreichender netzguete.gif
  • In diesem Bereich des Bauteils ist die Netzgüte des Modell für diese Art der Belastung hinreichend.
  • Diese Aussage trifft auf die Netzgüte in der Nähe des Loches nicht zu. Sicher tritt am Lochrand die höchste Beanspruchung des Materials auf. Endgültige Aussagen dazu kann man jedoch erst nach einer Verbesserung der Modellgenauigkeit machen!
  • Deshalb wollen wir uns im nächsten Abschnitt dem Aufbau eines verbesserten Netzes widmen. Dazu werden wir ein neues Modell aufbauen.