Software: SimX - Nadelantrieb - Vorbereitung - Aufgabenpraezisierung: Unterschied zwischen den Versionen

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* '''Forderungen''':
* '''Forderungen''':
** Das sind die Anforderungen, welche unter allen Umständen erfüllt werden müssen (sonst wird die Lösung nicht akzeptiert!).
** Das sind die Anforderungen, welche unter allen Umständen erfüllt werden müssen (sonst wird die Lösung nicht akzeptiert!).
** Sind gekennzeichnet durch direkte quantitative Vorgaben:
** Sind immer gekennzeichnet durch quantitative Vorgaben:
*** z.B. Druckgeschwindigkeit > 130 Zeichen/Sekunde,
*** z.B. Druckgeschwindigkeit 130 Zeichen/Sekunde (direkter Vorgabewert),
*** Qualitätsforderungen lt. Norm (z.B. Spritzwassergeschützt) ergeben indirekt quantitative Vorgaben
*** Qualitätsforderungen lt. Norm (z.B. Spritzwassergeschützt) (indirekte Vorgabewerte entsprechend der Norm)
* '''Wünsche''':
* '''Wünsche''':
** Das sind die Anforderungen, welche nach Möglichkeit berücksichtigt werden sollen.
** Das sind die Anforderungen, welche nach Möglichkeit berücksichtigt werden sollen.
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'''Unteraufgabe''' für den Übungskomplex aus der Aufgabenstellung "Präge-Baugruppe für einen Brailleschrift-Drucker":
* Es ist zu untersuchen, ob mit einem Elektromagneten ein Antrieb für eine Prägenadel realisierbar ist, sodass mindestens 130 (Braillezeichen/s geprägt werden können:<div align="center">[[Bild:Software_SimX_-_Nadelantrieb_-_Wirkprinzip_-_braille-raster2x4.gif|.]]</div>
* Mit einer einzelnen Nadel müsste man dafür ca. 1000 Punkte/s prägen. Eine Recherche zu Magnetantrieben ergab, dass die erforderliche Zykluszeit kaum realisierbar ist. In der zu untersuchenden Antriebsvariante ist deshalb ein Prägekopf mit einer Spalte aus 4 Präge-Nadeln vorgesehen. Jede der vier Nadeln erhält einen eigenen Elektro-Magneten als Antrieb, welcher mindestens 260 Punkte/s prägen muss.
* Für solch einen einzelnen Nadel-Antrieb ist eine grundlegende Dimensionierung so vorzunehmen, dass daraus die konkreten Fertigungsunterlagen für ein Versuchsmuster abgeleitet werden können.
'''Anforderungsliste''' für Präge-Nadelantrieb:
* '''Forderungen'''
** Vorgaben zum Wirkprinzip und zur Geometrie:<div align="center">[[Bild:Software_SimX_-_Nadelantrieb_-_Wirkprinzip_-_magnetantrieb-annahmen.gif|.]]</div>
*** Dimensionierung eines "idealisierten" Topfmagneten.
*** Energieversorgung: Gleichspannung '''24 V'''  mit max. '''1,5 A'''
*** Die Prägenadel soll starr mit dem Anker des Topfmagneten verbunden sein.
*** Die Wiederherstellung einer stabilen Nadel-Ruheposition nach dem Prägen ist durch eine vorgespannte "Rückholfeder" zu realisieren (Stoßbelastung in Ruhe max. '''20 g''')
** Zeit für einen Prägezyklus: '''≤ 3,4 ms''' (bei 130 Zeichen/s und ca. 10 % Reserve)
** Außendurchmesser des E-Magneten: '''≤ 20 mm'''
** Standardpapier: 180 g/m² mit einer Papierdicke von '''0,2 mm'''
** Spezialpapiere: im Bereich von 100 g/m² bis 250 g/m² (Papierdicken von '''0,1 mm''' bis '''0,3 mm''')
* '''Wünsche'''
* möglichst kleine Zykluszeit (um mehr Reserven für "unvorhergesehene" Prozesse zu erhalten)
* möglichst kleines Magnetkreis-Volumen


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Version vom 4. Oktober 2023, 18:27 Uhr

Aufgabenpräzisierung

Die Aufgabenstellung zur Entwicklung einer "Präge-Baugruppe für einen Brailleschrift-Drucker" wurde abgeleitet aus einem Projekt der firmeninternen Produktplanung zur Entwicklung eines hochwertigen Blindenschriftdruckers:

  • Aufgabenstellungen besitzen unterschiedliche Grade an Vollständigkeit, da sie sich auf Hauptmerkmale der angestrebten Lösung konzentrieren (Funktion, Fertigung, Kosten, ...).
  • Idealer Weise liegen Aufgabenstellungen in Form eines Lastenheftes vor (was in unserem Übungsbeispiel nicht der Fall ist!).
  • Die Aufgabenstellung stellt das Input-Dokument für den Konstruktionsprozess dar, welcher nach der vorgelagerten Produktplanung aktiv wird:

 

Produktplanung (vorgelagert)
:
Erarbeiten von Produkt-Ideen
    (in Form von Aufgabenstellungen)
 
Pfeil nach unten gruen.gif
 
 
AUFGABENSTELLUNG
 
 
(Lastenheft)
 
1. Aufgabenpräzisierung
:
Erarbeiten der Anforderungsliste (Pflichtenheft)
2. Konzeptphase
:
Festlegen der Prinziplösung
3. Entwurfsphase
:
Festlegen der Gestalt
4. Ausarbeitungsphase
:
Festlegen der Herstellungstechnologie
 
Pfeil nach unten gruen.gif
 
 
PRODUKT-
 
 
DOKUMENTATION
 

 

Aufgabenpräzisierung ist die erste Phase des konstruktiven Entwicklungsprozesses:

  • Aus der Sicht des Aufgaben-Bearbeiters (Konstrukteur, Entwickler) erfordert die übergebene Aufgabenstellung ("Lastenheft") immer einer Ergänzung durch zusätzliche Informationen → das nennt man "Aufgabenpräzisierung":
  • Die "Anforderungsliste" ist das zentrale Dokument dieser Phase und wird vom Aufgaben-Bearbeiter erstellt.
  • Sie stellt ein Verzeichnis aller "Anforderungen" an die Lösung in der Sprache der konstruierenden Abteilungen dar. Begriffe der "Alltagssprache" des Aufgabenstellers (z.B. des Kunden) müssen dafür häufig erst in Begriffe einer eindeutigen technischen Spezifikation "übersetzt" werden!


Anforderungen werden unterteilt in Forderungen und Wünsche:

  • Forderungen:
    • Das sind die Anforderungen, welche unter allen Umständen erfüllt werden müssen (sonst wird die Lösung nicht akzeptiert!).
    • Sind immer gekennzeichnet durch quantitative Vorgaben:
      • z.B. Druckgeschwindigkeit ≥ 130 Zeichen/Sekunde (direkter Vorgabewert),
      • Qualitätsforderungen lt. Norm (z.B. Spritzwassergeschützt) (indirekte Vorgabewerte entsprechend der Norm)
  • Wünsche:
    • Das sind die Anforderungen, welche nach Möglichkeit berücksichtigt werden sollen.
      • Meist qualitative Vorgaben (im Sinne "möglichst klein, schnell, geräuscharm, ...").
      • Eventuell wird dafür ein begrenzter Mehraufwand akzeptiert.
      • Wünsche sind zu Wichten nach hoher, mittlerer und geringer Bedeutung


Unteraufgabe für den Übungskomplex aus der Aufgabenstellung "Präge-Baugruppe für einen Brailleschrift-Drucker":

  • Es ist zu untersuchen, ob mit einem Elektromagneten ein Antrieb für eine Prägenadel realisierbar ist, sodass mindestens 130 (Braillezeichen/s geprägt werden können:
    .
  • Mit einer einzelnen Nadel müsste man dafür ca. 1000 Punkte/s prägen. Eine Recherche zu Magnetantrieben ergab, dass die erforderliche Zykluszeit kaum realisierbar ist. In der zu untersuchenden Antriebsvariante ist deshalb ein Prägekopf mit einer Spalte aus 4 Präge-Nadeln vorgesehen. Jede der vier Nadeln erhält einen eigenen Elektro-Magneten als Antrieb, welcher mindestens 260 Punkte/s prägen muss.
  • Für solch einen einzelnen Nadel-Antrieb ist eine grundlegende Dimensionierung so vorzunehmen, dass daraus die konkreten Fertigungsunterlagen für ein Versuchsmuster abgeleitet werden können.


Anforderungsliste für Präge-Nadelantrieb:

  • Forderungen
    • Vorgaben zum Wirkprinzip und zur Geometrie:
      .
      • Dimensionierung eines "idealisierten" Topfmagneten.
      • Energieversorgung: Gleichspannung 24 V mit max. 1,5 A
      • Die Prägenadel soll starr mit dem Anker des Topfmagneten verbunden sein.
      • Die Wiederherstellung einer stabilen Nadel-Ruheposition nach dem Prägen ist durch eine vorgespannte "Rückholfeder" zu realisieren (Stoßbelastung in Ruhe max. 20 g)
    • Zeit für einen Prägezyklus: ≤ 3,4 ms (bei 130 Zeichen/s und ca. 10 % Reserve)
    • Außendurchmesser des E-Magneten: ≤ 20 mm
    • Standardpapier: 180 g/m² mit einer Papierdicke von 0,2 mm
    • Spezialpapiere: im Bereich von 100 g/m² bis 250 g/m² (Papierdicken von 0,1 mm bis 0,3 mm)
  • Wünsche
  • möglichst kleine Zykluszeit (um mehr Reserven für "unvorhergesehene" Prozesse zu erhalten)
  • möglichst kleines Magnetkreis-Volumen