Software: SimX - Nadelantrieb - Geometrie und Waerme - Waermemodell: Unterschied zwischen den Versionen

Aus OptiYummy
Zur Navigation springenZur Suche springen
(→‎Prognose der Spulentemperatur im Dauerbetrieb: Einheit Wärmewiderstand korrigiert)
Zeile 43: Zeile 43:
* Diese "Bewegung" von wesentlich unter 1 Picometer über die Ruhelage '''Nadel.x0''' hinaus wird als erstes '''t_Zyklus'''-Ereignis erfasst. Dies führt zu einem vorläufigen Wert für die Zykluszeit von ca. '''1 µs''' währende der eigentlichen Nadelbewegung.
* Diese "Bewegung" von wesentlich unter 1 Picometer über die Ruhelage '''Nadel.x0''' hinaus wird als erstes '''t_Zyklus'''-Ereignis erfasst. Dies führt zu einem vorläufigen Wert für die Zykluszeit von ca. '''1 µs''' währende der eigentlichen Nadelbewegung.
* Falls es während der Simulation zu keiner Rückkehr der Nadel in die Ruhelage kommt, ergibt sich aus diesem physikalisch sinnlosen Wert der Zykluszeit bei der Temperaturberechnung in der Elektronik-Baugruppe eine extreme Spulenerwärmung von über '''1000 K'''. Während der Optimierung stören solche Unstetigkeiten die Konvergenz zur angestrebten optimalen Lösung.
* Falls es während der Simulation zu keiner Rückkehr der Nadel in die Ruhelage kommt, ergibt sich aus diesem physikalisch sinnlosen Wert der Zykluszeit bei der Temperaturberechnung in der Elektronik-Baugruppe eine extreme Spulenerwärmung von über '''1000 K'''. Während der Optimierung stören solche Unstetigkeiten die Konvergenz zur angestrebten optimalen Lösung.
* Dieses Problem lässt sich pragmatisch durch eine winzige Verschiebung (z.B. um '''1&nbsp;Nm''') der Ereignis-Position bei der Messung der Zykluszeit beheben:<div align="center">[[Bild:Software_SimX_-_Nadelantrieb_-_Geometrie_und_Waerme_-_Waermemodell_-_Messung-Parameter.gif|.]]</div>
* Dieses Problem lässt sich pragmatisch durch eine winzige Verschiebung (z.B. um '''1&nbsp;nm''') der Ereignis-Position bei der Messung der Zykluszeit beheben:<div align="center">[[Bild:Software_SimX_-_Nadelantrieb_-_Geometrie_und_Waerme_-_Waermemodell_-_Messung-Parameter.gif|.]]</div>
* Damit behält die Zykluszeit bis zur Rückkehr in die Ruhelage den vorgegebenen Anfangswert von '''tZyklus.y0 = 3.6&nbsp;ms''', welchen wir zur besseren Darstellung der 3D-Gütefunktion in der 1. Etappe der Übung eingegeben hatten.
* Damit behält die Zykluszeit bis zur Rückkehr in die Ruhelage den vorgegebenen Anfangswert von '''tZyklus.y0 = 3.6&nbsp;ms''', welchen wir zur besseren Darstellung der 3D-Gütefunktion in der 1. Etappe der Übung eingegeben hatten.
* Die Vorgabe solch eines festen Zeitwertes ist ungünstig, insbesondere wenn damit die Einhaltung der maximal zulässigen Zykluszeit "vorgetäuscht" wird, falls der Prägezyklus nicht beendet wird.
* Die Vorgabe solch eines festen Zeitwertes ist ungünstig, insbesondere wenn damit die Einhaltung der maximal zulässigen Zykluszeit "vorgetäuscht" wird, falls der Prägezyklus nicht beendet wird.

Version vom 24. April 2024, 13:55 Uhr

Software SimX - Nadelantrieb - Geometrie und Waerme - waermenetzwerk.gif

Kennwerte der wirksamen Kuehlflaeche

Den thermischen Übergangswiderstand Rth_Kuehl zur Umgebung berechnen wir ebenfalls im CAD_Data-Element:

  • A_Kuehl ist hierbei die wärmeabführende Oberfläche des Magneten.
  • kth_Kuehl=12 W/(K*m²) ist der Konvektionskoeffizient dieses "Kühlkörpers":
    Software SimX - Nadelantrieb - Geometrie und Waerme - formel17 rthkuehl.gif
  • Daraus resultieren die beiden Anweisungen am Ende des Algorithmen-Abschnittes:
A_Kuehl    :=0.5*pi*d_Magnet^2+pi*d_Magnet*L_Magnet;
Rth_Kuehl  :=1/(A_Kuehl*kth_Kuehl);

Prognose der Spulentemperatur im Dauerbetrieb

Uns interessiert, welche End-Temperatur die Spule im Dauerbetrieb erreicht. Dauerbetrieb bedeutet, dass beliebig viele Prägezyklen unmittelbar aufeinander folgen:

  • Simuliert wird mit dem Modell nur ein Prägezyklus.
  • Insgesamt sollen in Bezug auf die Spulenerwärmung mit unseren stark vereinfachten Modell-Annahmen drei Ergebniswerte auf Basis eines kompletten Prägezyklus berechnet werden:
    1. EW_Spule ist die Wärmeverlust-Energie, welche sich durch Integration der Verlustleistung im Spulendraht ergibt.
    2. PW_Mittel ist die effektive, mittlere Verlustleistung im Spulendraht.
    3. dT_Spule ist die Temperaturerhöhung auf Grund der Abführung von PW_mittel über den Wärmeübergangswiderstand Rth_Kuehl.

Diese Erwärmungsberechnung kann im Modell innerhalb des Controller-Compounds stattfinden. Für einen späteren Versuchsaufbau könnten die gleichen Berechnungen in dieser Controller-Elektronik-Baugruppe implementiert werden. Mit unseren Erfahrungen zur Erweiterung des Controller-Compounds bei der Ergänzung der Maximalwert-Erfassung von Strom und Spannung (Siehe Anleitung zur Etappe2 → Bewertungsgrößen für die Optimierung), sollte es kein Problem sein, die erforderlichen Erweiterungen vorzunehmen:

  • Zusätzliche Parameter im Komponenten-Abschnitt:
t_Zyklus  : Zeit für einen Prägezyklus           / s
A_Kuehl   : Kühlfläche des Magneten              / m²
Rth_Kuehl : Wärmewiderstand der Kühlfläche       / K/W
R_Spule   : ohm. Widerstand des Spulendrahtes    / Ohm
  • Diese Parameter des Elektronik-Teilmodells sind im Modell mit den zugehörigen Werten aus Elementen von CAD und Messung zu speisen:
    .
  • Zusätzliche Variable für Ergebnisse im Komponenten-Abschnitt:
EW_Spule  : Wärmeverlust-Energie im Spulendraht  / Ws
PW_Spule  : eff. mittl. Verlustleistung in Spule / W
dT_Spule  : Temperaturerhöhung im Dauerbetrieb   / K
  • Zusätzliche Gleichungen im Verhalten-Abschnitt:
.
  • Die aktuelle thermische Verlustleistung in der Spule wird nur durch den ohmschen Widerstand des Spulendrahtes und den darin fließenden Strom bestimmt.
  • Beginnend mit dem Anfangswert Null erfolgt die Berechnung der Wärmeverlust-Energie in der Spule mittels Integral über die aktuelle thermische Verlustleistung.
  • Der exakte Wert für die Zykluszeit t_Zyklus steht erst nach Vollenden eines Prägezyklusses zur Verfügung. Um eine eventuelle Division durch Null bei der kontinuierlichen Berechnung der mittleren, effektiven Verlustleistung PW_Spule zu verhindern, wird ein Wert von 1 µs im Nenner ergänzt.

Vermeidung unsinniger Temperatur-Ergebnisse bei unvollendeten Praegezyklen

Infolge der Vorspannung der Rückholfeder wird die Nadel im Modell "nummerisch" um einen extrem kleinen Wert in den Nadel-Anschlag gedrückt, da sich die Magnetkraft von Null beginnend erst aufbaut:

  • Diese "Bewegung" von wesentlich unter 1 Picometer über die Ruhelage Nadel.x0 hinaus wird als erstes t_Zyklus-Ereignis erfasst. Dies führt zu einem vorläufigen Wert für die Zykluszeit von ca. 1 µs währende der eigentlichen Nadelbewegung.
  • Falls es während der Simulation zu keiner Rückkehr der Nadel in die Ruhelage kommt, ergibt sich aus diesem physikalisch sinnlosen Wert der Zykluszeit bei der Temperaturberechnung in der Elektronik-Baugruppe eine extreme Spulenerwärmung von über 1000 K. Während der Optimierung stören solche Unstetigkeiten die Konvergenz zur angestrebten optimalen Lösung.
  • Dieses Problem lässt sich pragmatisch durch eine winzige Verschiebung (z.B. um 1 nm) der Ereignis-Position bei der Messung der Zykluszeit beheben:
    .
  • Damit behält die Zykluszeit bis zur Rückkehr in die Ruhelage den vorgegebenen Anfangswert von tZyklus.y0 = 3.6 ms, welchen wir zur besseren Darstellung der 3D-Gütefunktion in der 1. Etappe der Übung eingegeben hatten.
  • Die Vorgabe solch eines festen Zeitwertes ist ungünstig, insbesondere wenn damit die Einhaltung der maximal zulässigen Zykluszeit "vorgetäuscht" wird, falls der Prägezyklus nicht beendet wird.
  • In Vorbereitung eines Optimierungsexperimentes muss man die Simulationszeit so hoch ansetzen, dass diese für alle vollständigen Prägezyklen während der Lösungssuche ausreichend ist.
  • Es bietet sich an, die Simulationszeit tStop gleichzeitig als Anfangswert für tZyklus.y0 zu nutzen:
    .
  • Damit entsteht auch für Parameter-Konfigurationen, bei denen die Nadel das Papier nicht prägt, sondern darauf liegen bleibt und kein Abschaltvorgang stattfindet, ein physikalisch sinnvoller Wert für die Spulentemperatur.