Software: SimX - Nadelantrieb - Geometrie und Waerme - Waermemodell: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Kennwerte der wirksamen Kuehlflaeche ===


Den thermischen Übergangswiderstand '''''Rth_Kuehl''''' zur Umgebung berechnen wir ebenfalls im '''CAD_Data'''-Element:
Den thermischen Übergangswiderstand '''''Rth_Kuehl''''' zur Umgebung berechnen wir ebenfalls im '''CAD_Data'''-Element:
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  Rth_Kuehl  :=1/(A_Kuehl*kth_Kuehl);
  Rth_Kuehl  :=1/(A_Kuehl*kth_Kuehl);


'''"Abschätzen" der Spulen-Erwärmung für kontinuierliches Prägen:'''<br>
=== Prognose der Spulentemperatur im Dauerbetrieb ===
Uns interessiert, welche Temperatur die Spule im Dauerbetrieb erreicht. Dauerbetrieb bedeutet, dass beliebig viele Prägezyklen unmittelbar aufeinander folgen:
 
Uns interessiert, welche End-Temperatur die Spule im Dauerbetrieb erreicht. Dauerbetrieb bedeutet, dass beliebig viele Prägezyklen unmittelbar aufeinander folgen:
* Simuliert wird mit dem Modell nur ein Prägezyklus.
* Simuliert wird mit dem Modell nur ein Prägezyklus.
* Insgesamt sollen in Bezug auf die Spulenerwärmung mit unserem stark vereinfachten Modell-Annahmen drei Ergebniswerte auf Basis eines kompletten Prägezyklus berechnet werden:
* Insgesamt sollen in Bezug auf die Spulenerwärmung mit unseren stark vereinfachten Modell-Annahmen drei Ergebniswerte auf Basis eines kompletten Prägezyklus berechnet werden:
*# '''EW_Spule''' ist die Wärmeverlust-Energie, welche sich durch Aufintegration der Verlustleistung im Spulendraht ergibt.
*# '''EW_Spule''' ist die Wärmeverlust-Energie, welche sich durch Integration der Verlustleistung im Spulendraht ergibt.
*# '''PW_Mittel''' ist die effektive, mittlere Verlustleistung im Spulendraht.
*# '''PW_Mittel''' ist die effektive, mittlere Verlustleistung im Spulendraht.
*# '''dT_Spule''' ist die Temperaturerhöhung auf Grund der Abführung von '''PW_mittel''' durch den Wärmeübergangswiderstand '''Rth_Kuehl'''.
*# '''dT_Spule''' ist die Temperaturerhöhung auf Grund der Abführung von '''PW_mittel''' über den Wärmeübergangswiderstand '''Rth_Kuehl'''.
 
Diese Erwärmungsberechnung kann im Modell innerhalb des Controller-Compounds stattfinden. Für einen späteren Versuchsaufbau könnten die gleichen Berechnungen in dieser Controller-Elektronik-Baugruppe implementiert werden. Mit unseren Erfahrungen zur Erweiterung des Controller-Compounds bei der Ergänzung der Maximalwert-Erfassung von Strom und Spannung (Siehe Anleitung zur Etappe2 → [[Software:_SimX_-_Nadelantrieb_-_Aktordynamik_-_Bewertung|'''Bewertungsgrößen für die Optimierung''']]), sollte es kein Problem sein, die erforderlichen Erweiterungen vorzunehmen:


* '''Zusätzliche Parameter im Komponenten-Abschnitt:'''
t_Zyklus  : Zeit für einen Prägezyklus          / s
A_Kuehl  : Kühlfläche des Magneten              / m²
Rth_Kuehl : Wärmewiderstand der Kühlfläche      / K/W
R_Spule  : ohm. Widerstand des Spulendrahtes    / Ohm
* Diese Parameter des '''Elektronik'''-Teilmodells sind im Modell mit den zugehörigen Werten aus Elementen von '''CAD''' und '''Messung''' zu speisen:
<div align="center">[[Bild:Software_SimX_-_Nadelantrieb_-_Geometrie_und_Waerme_-_Waermemodell_-_Elektronik-Parameter.gif|.]]</div>


* '''Zusätzliche Variable für Ergebnisse im Komponenten-Abschnitt:'''
EW_Spule  : Wärmeverlust-Energie im Spulendraht  / Ws
PW_Spule  : eff. mittl. Verlustleistung in Spule / W
dT_Spule  : Temperaturerhöhung im Dauerbetrieb  / K


'''''===>>> Der folgende Abschnitt wird noch überarbeitet !!!'''''
* '''Zusätzliche Gleichungen im Verhalten-Abschnitt:'''
<div align="center">[[Bild:Software_SimX_-_Nadelantrieb_-_Geometrie_und_Waerme_-_Waermemodell_-_Elektronik-Verhalten.gif|.]]</div>
* Die aktuelle thermische Verlustleistung in der Spule wird nur durch den ohmschen Widerstand des Spulendrahtes und den darin fließenden Strom bestimmt.
* Beginnend mit dem Anfangswert Null erfolgt die Berechnung der Wärmeverlust-Energie in der Spule mittels Integral über die aktuelle thermische Verlustleistung.
* Der exakte Wert für die Zykluszeit '''t_Zyklus''' steht erst nach Vollenden eines Prägezyklusses zur Verfügung. Um eine eventuelle Division durch Null bei der kontinuierlichen Berechnung der mittleren, effektiven Verlustleistung '''PW_Spule''' zu verhindern, wird ein Wert von '''1&nbsp;µs''' im Nenner ergänzt.


=== Vermeidung unsinniger Temperatur-Ergebnisse bei unvollendeten Praegezyklen ===


* Wir ergänzen im Modell die folgenden Signalglieder '''f(x1,x2)''' und '''f(x)''', benennen sie entsprechend der zu berechnenden Ergebnisgrößen und verbinden sie in der erforderlichen Berechnungsreihenfolge:
Infolge der Vorspannung der Rückholfeder wird die Nadel im Modell "numerisch" um einen extrem kleinen Wert in den Nadel-Anschlag gedrückt, da sich die Magnetkraft von Null beginnend erst aufbaut:
<div align="center"> [[Bild:Software_SimX_-_Nadelantrieb_-_Geometrie_und_Waerme_-_Signalglieder_zur_Berechnung.gif| ]] </div>
* Diese "Bewegung" von wesentlich unter 1 Picometer über die Ruhelage '''Nadel.x0''' hinaus wird als erstes '''t_Zyklus'''-Ereignis erfasst. Dies führt zu einem vorläufigen Wert für die Zykluszeit von ca. '''1&nbsp;µs''' während der eigentlichen Nadelbewegung.
* Zusätzlich zur Berechnung der Funktionsgröße '''F''' versehen wir diese mit einem sinnvollen Kommentar und wählen die richtige physikalische Einheit. Auch der jeweilige Signalausgang '''y''' soll die richtige Einheit erhalten:
* Falls es während der Simulation zu keiner Rückkehr der Nadel in die Ruhelage kommt, ergibt sich aus diesem physikalisch sinnlosen Wert der Zykluszeit bei der Temperaturberechnung in der Elektronik-Baugruppe eine extreme Spulenerwärmung von über '''1000&nbsp;K'''. Während der Optimierung stören solche Unstetigkeiten die Konvergenz zur angestrebten optimalen Lösung.
*# Die aufintegrierte Verlustleistung ermitteln wir aus dem Spulenstrom und dem ohmschen Widerstand des Spulendrahtes:<div align="center"> [[Bild:Software_SimX_-_Nadelantrieb_-_Geometrie_und_Waerme_-_Signalglied-Attribute_EW_Spule.gif| ]] </div>
* Dieses Problem lässt sich pragmatisch durch eine winzige Verschiebung (z.B. um '''1&nbsp;nm''') der Ereignis-Position bei der Messung der Zykluszeit beheben:
*# Für die Berechnung der mittleren Verlustleistung '''PW_Mittel''' benötigen wir die Zykluszeit '''t_Zyklus'''. Deren Wert ist erst nach Vollendung eines kompletten Prägezyklusses bekannt und kann vorher auch den Wert 0 besitzen. Um eine Division durch Null zu vermeiden, addieren wir einen kleinen Offset-Wert, welcher das Ergebnis praktisch nicht ändert:<div align="center"> [[Bild:Software_SimX_-_Nadelantrieb_-_Geometrie_und_Waerme_-_Signalglied-Formel_PW_Mittel.gif| ]] </div>
<div align="center">[[Bild:Software_SimX_-_Nadelantrieb_-_Geometrie_und_Waerme_-_Waermemodell_-_Messung-Parameter.gif|.]]</div>
*# Die Berechnung der Temperaturerhöhung '''dT_Spule''' unter Berücksichtigung des thermischen Übergangswiderstands ist dann kein Problem:<div align="center"> [[Bild:Software_SimX_-_Nadelantrieb_-_Geometrie_und_Waerme_-_Signalglied-Formel_dT_Spule.gif| ]] </div>
* Damit behält die Zykluszeit bis zur Rückkehr in die Ruhelage den vorgegebenen Anfangswert von '''tZyklus.y0 = 3.6&nbsp;ms''', welchen wir zur besseren Darstellung der 3D-Gütefunktion in der 1. Etappe der Übung eingegeben hatten.
<div align="center"> [[Software:_SimX_-_Nadelantrieb_-_Geometrie_und_Waerme_-_Geometriemodell|&larr;]] [[Software:_SimX_-_Nadelantrieb_-_Geometrie_und_Waerme_-_Modellverifizierung|&rarr;]] </div>
* Die Vorgabe solch eines festen Zeitwertes ist jedoch ungünstig, insbesondere wenn damit die Einhaltung der maximal zulässigen Zykluszeit "vorgetäuscht" wird, falls der Prägezyklus nicht beendet wurde.
* In Vorbereitung eines Optimierungsexperimentes muss man die Simulationszeit so hoch ansetzen, dass diese für alle vollständigen Prägezyklen während der Lösungssuche ausreichend ist.
* Es bietet sich an, die Simulationszeit '''tStop''' gleichzeitig als Anfangswert für '''tZyklus.y0''' zu nutzen:
<div align="center">[[Bild:Software_SimX_-_Nadelantrieb_-_Geometrie_und_Waerme_-_Waermemodell_-_Messung-tZyklus-Parameter.gif|.]]</div>
* Damit entsteht auch für Parameter-Konfigurationen, bei denen die Nadel das Papier nicht prägt, sondern darauf liegen bleibt und kein Abschaltvorgang stattfindet, ein physikalisch sinnvoller Wert für die Spulentemperatur.
<div align="center"> [[Software:_SimX_-_Nadelantrieb_-_Geometrie_und_Waerme_-_Geometriemodell|]] [[Software:_SimX_-_Nadelantrieb_-_Geometrie_und_Waerme_-_Modellverifizierung|]] </div>

Aktuelle Version vom 5. Mai 2024, 10:02 Uhr

Software SimX - Nadelantrieb - Geometrie und Waerme - waermenetzwerk.gif

Kennwerte der wirksamen Kuehlflaeche

Den thermischen Übergangswiderstand Rth_Kuehl zur Umgebung berechnen wir ebenfalls im CAD_Data-Element:

  • A_Kuehl ist hierbei die wärmeabführende Oberfläche des Magneten.
  • kth_Kuehl=12 W/(K*m²) ist der Konvektionskoeffizient dieses "Kühlkörpers":
    Software SimX - Nadelantrieb - Geometrie und Waerme - formel17 rthkuehl.gif
  • Daraus resultieren die beiden Anweisungen am Ende des Algorithmen-Abschnittes:
A_Kuehl    :=0.5*pi*d_Magnet^2+pi*d_Magnet*L_Magnet;
Rth_Kuehl  :=1/(A_Kuehl*kth_Kuehl);

Prognose der Spulentemperatur im Dauerbetrieb

Uns interessiert, welche End-Temperatur die Spule im Dauerbetrieb erreicht. Dauerbetrieb bedeutet, dass beliebig viele Prägezyklen unmittelbar aufeinander folgen:

  • Simuliert wird mit dem Modell nur ein Prägezyklus.
  • Insgesamt sollen in Bezug auf die Spulenerwärmung mit unseren stark vereinfachten Modell-Annahmen drei Ergebniswerte auf Basis eines kompletten Prägezyklus berechnet werden:
    1. EW_Spule ist die Wärmeverlust-Energie, welche sich durch Integration der Verlustleistung im Spulendraht ergibt.
    2. PW_Mittel ist die effektive, mittlere Verlustleistung im Spulendraht.
    3. dT_Spule ist die Temperaturerhöhung auf Grund der Abführung von PW_mittel über den Wärmeübergangswiderstand Rth_Kuehl.

Diese Erwärmungsberechnung kann im Modell innerhalb des Controller-Compounds stattfinden. Für einen späteren Versuchsaufbau könnten die gleichen Berechnungen in dieser Controller-Elektronik-Baugruppe implementiert werden. Mit unseren Erfahrungen zur Erweiterung des Controller-Compounds bei der Ergänzung der Maximalwert-Erfassung von Strom und Spannung (Siehe Anleitung zur Etappe2 → Bewertungsgrößen für die Optimierung), sollte es kein Problem sein, die erforderlichen Erweiterungen vorzunehmen:

  • Zusätzliche Parameter im Komponenten-Abschnitt:
t_Zyklus  : Zeit für einen Prägezyklus           / s
A_Kuehl   : Kühlfläche des Magneten              / m²
Rth_Kuehl : Wärmewiderstand der Kühlfläche       / K/W
R_Spule   : ohm. Widerstand des Spulendrahtes    / Ohm
  • Diese Parameter des Elektronik-Teilmodells sind im Modell mit den zugehörigen Werten aus Elementen von CAD und Messung zu speisen:
.
  • Zusätzliche Variable für Ergebnisse im Komponenten-Abschnitt:
EW_Spule  : Wärmeverlust-Energie im Spulendraht  / Ws
PW_Spule  : eff. mittl. Verlustleistung in Spule / W
dT_Spule  : Temperaturerhöhung im Dauerbetrieb   / K
  • Zusätzliche Gleichungen im Verhalten-Abschnitt:
.
  • Die aktuelle thermische Verlustleistung in der Spule wird nur durch den ohmschen Widerstand des Spulendrahtes und den darin fließenden Strom bestimmt.
  • Beginnend mit dem Anfangswert Null erfolgt die Berechnung der Wärmeverlust-Energie in der Spule mittels Integral über die aktuelle thermische Verlustleistung.
  • Der exakte Wert für die Zykluszeit t_Zyklus steht erst nach Vollenden eines Prägezyklusses zur Verfügung. Um eine eventuelle Division durch Null bei der kontinuierlichen Berechnung der mittleren, effektiven Verlustleistung PW_Spule zu verhindern, wird ein Wert von 1 µs im Nenner ergänzt.

Vermeidung unsinniger Temperatur-Ergebnisse bei unvollendeten Praegezyklen

Infolge der Vorspannung der Rückholfeder wird die Nadel im Modell "numerisch" um einen extrem kleinen Wert in den Nadel-Anschlag gedrückt, da sich die Magnetkraft von Null beginnend erst aufbaut:

  • Diese "Bewegung" von wesentlich unter 1 Picometer über die Ruhelage Nadel.x0 hinaus wird als erstes t_Zyklus-Ereignis erfasst. Dies führt zu einem vorläufigen Wert für die Zykluszeit von ca. 1 µs während der eigentlichen Nadelbewegung.
  • Falls es während der Simulation zu keiner Rückkehr der Nadel in die Ruhelage kommt, ergibt sich aus diesem physikalisch sinnlosen Wert der Zykluszeit bei der Temperaturberechnung in der Elektronik-Baugruppe eine extreme Spulenerwärmung von über 1000 K. Während der Optimierung stören solche Unstetigkeiten die Konvergenz zur angestrebten optimalen Lösung.
  • Dieses Problem lässt sich pragmatisch durch eine winzige Verschiebung (z.B. um 1 nm) der Ereignis-Position bei der Messung der Zykluszeit beheben:
.
  • Damit behält die Zykluszeit bis zur Rückkehr in die Ruhelage den vorgegebenen Anfangswert von tZyklus.y0 = 3.6 ms, welchen wir zur besseren Darstellung der 3D-Gütefunktion in der 1. Etappe der Übung eingegeben hatten.
  • Die Vorgabe solch eines festen Zeitwertes ist jedoch ungünstig, insbesondere wenn damit die Einhaltung der maximal zulässigen Zykluszeit "vorgetäuscht" wird, falls der Prägezyklus nicht beendet wurde.
  • In Vorbereitung eines Optimierungsexperimentes muss man die Simulationszeit so hoch ansetzen, dass diese für alle vollständigen Prägezyklen während der Lösungssuche ausreichend ist.
  • Es bietet sich an, die Simulationszeit tStop gleichzeitig als Anfangswert für tZyklus.y0 zu nutzen:
.
  • Damit entsteht auch für Parameter-Konfigurationen, bei denen die Nadel das Papier nicht prägt, sondern darauf liegen bleibt und kein Abschaltvorgang stattfindet, ein physikalisch sinnvoller Wert für die Spulentemperatur.