Software: FEM - Tutorial - Elektrisches Flussfeld - MP - Dimensionierung: Unterschied zwischen den Versionen

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* Im FE-Modell wird anstatt des Materials innerhalb der Schnittgeometrie das FE-Netz entfernt, so dass innerhalb des Schnittes kein elektrischer Strom fließen kann.
* Im FE-Modell wird anstatt des Materials innerhalb der Schnittgeometrie das FE-Netz entfernt, so dass innerhalb des Schnittes kein elektrischer Strom fließen kann.
* Das "Trimmen" bewegt sich beim "manuellen Modellieren" auf dem Niveau der Veränderung der Schnittlänge.
* Das "Trimmen" bewegt sich beim "manuellen Modellieren" auf dem Niveau der Veränderung der Schnittlänge.
* Beim Einspeisen eines Stroms von 1 A entspricht der berechnete Spannungsabfall dem Wert des aktuellen ohmschen Widerstands.  
* Beim Einspeisen eines Stroms von '''1&nbsp;A''' entspricht der berechnete Spannungsabfall dem Wert des aktuellen ohmschen Widerstands.  
* Damit kann man sich relativ einfach mit wenigen Iterationen dem angestrebtem Soll-Widerstand nähern.
* Damit kann man sich relativ einfach mit wenigen Iterationen dem angestrebtem Soll-Widerstand nähern.


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* Die Geometrie des P-Schnittes (Kerbschnitt) ist durch die analytische Berechnung exakt bestimmt.
* Die Geometrie des P-Schnittes (Kerbschnitt) ist durch die analytische Berechnung exakt bestimmt.
* Die Länge des L-Schnittes ermittelt man auf Grundlage der Simulationsergebnisse. Im Beispiel wurde eine Anfangslänge=1 mm verwendet.
* Die Länge des L-Schnittes ermittelt man auf Grundlage der Simulationsergebnisse. Im Beispiel wurde eine Anfangslänge=1 mm verwendet.
* Damit ergibt sich ein Widerstandswert, welcher im Beispiel zufälliger Weise schon recht nahe am Sollwert von 240 Ohm liegt:<div align="center"> [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_Elektrofluss_-_getrimmt_MP_Spannung.gif| ]] </div>
* Damit ergibt sich ein Widerstandswert, welcher im Beispiel zufälliger Weise schon recht nahe am Sollwert von '''240&nbsp;Ohm''' liegt:<div align="center"> [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_Elektrofluss_-_getrimmt_MP_Spannung.gif| ]] </div>


Bevor wir durch Ändern der Schnittlänge den Sollwert anstreben, untersuchen wir die Netzqualität:
Bevor wir durch Ändern der Schnittlänge den Sollwert anstreben, untersuchen wir die Netzqualität:
* Das Anzeigen der Stromdichte offenbart einen Hotspot am Ende des L-Schnittes und ein lokales Maximum am Ende des P-Schnittes:<div align="center"> [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_Elektrofluss_-_getrimmt_MP_Stromdichte_grob.gif| ]] </div>
* Das Anzeigen der Stromdichte offenbart einen Hotspot am Ende des L-Schnittes und ein lokales Maximum am Ende des P-Schnittes:<div align="center"> [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_Elektrofluss_-_getrimmt_MP_Stromdichte_grob.gif| ]] </div>
* Im Hotspot wird ein Stromdichte-Wert berechnet, ungefähr 6x so groß ist, wie im homogenen rechten Bereich.
* Im Hotspot wird ein Stromdichte-Wert berechnet, der ungefähr 6x so groß ist, wie im homogenen rechten Bereich.
* An den oberen Ecken des Schnittes muss man eine Netzverfeinerung vornehmen. Dies folgt auch aus der relativen Genauigkeit der berechneten Stromdichte, welche man ebenfalls anzeigen kann:<div align="center"> [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_Elektrofluss_-_getrimmt_MP_Stromflussgenauigkeit.gif| ]] </div>
* An den oberen Ecken des Schnittes muss man eine Netzverfeinerung vornehmen. Dies folgt auch aus der relativen Genauigkeit der berechneten Stromdichte, welche man ebenfalls anzeigen kann:<div align="center"> [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_Elektrofluss_-_getrimmt_MP_Stromflussgenauigkeit.gif| ]] </div>
* Es ist günstig, die Eck-Knoten des Schnittes als Verfeinerungspunkte zu verwenden:<div align="center"> [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_Elektrofluss_-_getrimmt_MP_Verfeinerungspunkte.gif| ]] </div>
* Es ist günstig, die Eck-Knoten des Schnittes als Verfeinerungspunkte zu verwenden:<div align="center"> [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_Elektrofluss_-_getrimmt_MP_Verfeinerungspunkte.gif| ]] </div>
* '''Achtung:''' Bein Einbeziehung der Verfeinerungspunkte in die Vernetzung kommt es mit ausschließlich viereckigen Elementen zu Vernetzungsfehlern! Günstig ist die gemischte Verwendung von dreieckigen und viereckigen Elementen.   
* '''Achtung:''' Bei Einbeziehung der Verfeinerungspunkte in die Vernetzung kommt es mit ausschließlich viereckigen Elementen zu Vernetzungsfehlern! Günstig ist die gemischte Verwendung von dreieckigen und viereckigen Elementen.   
* Durch die Netzverfeinerung an den Kanten verringert sich der Bereich ungenauer Stromflussberechnung. Der "berechnete" Hotspot konzentriert sich jetzt dichter am Schnittende:<div align="center"> [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_Elektrofluss_-_getrimmt_MP_Stromdichte_fein.gif| ]] </div>
* Durch die Netzverfeinerung an den Kanten verringert sich der Bereich ungenauer Stromflussberechnung. Der "berechnete" Hotspot konzentriert sich jetzt dichter am Schnittende:<div align="center"> [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_Elektrofluss_-_getrimmt_MP_Stromdichte_fein.gif| ]] </div>
* Das berechnete Maximum hat sich infolge der kleineren Elementgröße um ca. 50% erhöht.
'''''Hinweis zum Stromdichte-Maximum:'''''
 
* Das berechnete Stromdichte-Maximum hat sich infolge der kleineren Elementgröße um ca. 50% erhöht.
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* Es ist einleuchtend, dass am Ende des Längsschnittes eine Stromdichte-Erhöhung auftritt, weil dort schlagartig eine Aufweitung des Strömungskanals stattfindet.
* Sehr anschaulich widerspiegelt das die Darstellung der Feldlinien als Iso-Linien ('''''MFL > Ergebniskonturen > Einstellungen > Isoplots'''''):<div align="center"> [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_Elektrofluss_-_getrimmt_MP_Iso-Feldlinien.gif| ]] </div>
* Direkt an der Schnittkante verdichten sich die Feldlinien. Dies ergibt sich aus der [http://de.wikipedia.org/wiki/Stromteiler '''Stromteiler-Regel'''] von den innerhalb der Pastenfläche praktisch parallelgeschalteten Strom-Pfaden.
* Je geringer der Widerstand entlang eines Pfades, desto größer der Strom. Je kürzer ein Strompfad bei gleichen Querschnitt, desto geringer der Widerstand. Die Strompfade zur unteren Seite des Kupfer-Kontaktes sind am kürzesten, wenn sie sich direkt um die Ecke "winden".
* An idealen Ecken mit Kantenradius Null strebt in einem unendlich kleinen Gebiet die Stromdichte gegen Unendlich. Dies erklärt die steigende maximale Stromdichte bei Verkleinerung der Elementgröße.
* In der Realität begrenzt der endlich kleine Kantenradius die maximale Stromdichte!
'''''Hinweise zum Trimmen:'''''
* Unter Einbeziehung des Inventor-CAD-Modells existieren Möglichkeiten, um im ''Autodesk Mechanical'' auf Parameter des CAD-Modells zuzugreifen. Damit sollte es über Änderung von nutzerdefinierten Parametern möglich sein, die erforderliche Schnittlänge zu finden.
* Da wir ein FEM-Modell ohne CAD-Geometrie entwickelten, sind wir auf das einfache manuelle Verändern der Schnittgeometrie mit den Zeichenfunktionen des FEM-Programms angewiesen.
* Etwas umständlich ist dabei das gleichzeitig erforderliche Ändern der Positionen für die beiden Verfeinerungspunkte.
* Die iterative Suche kann man abkürzen, wenn man auf Grundlage des bisherigen Anfangswertes und des nächsten simulierten Schätzwertes eine lineare Extra- bzw. Interpolation für den richtigen Wert vornimmt. Bei kleinen Änderungen der Schnittlänge sollte sich der Widerstand weitestgehend proportional verändern.
* Das Modell des Trimmen-Szenarios ist mit einem hinreichend genau eingestellten Widerstandswert von '''240&nbsp;Ohm''' zu konfigurieren.<div align="center"> [[Software:_FEMM_-_Stromfluss_-_LUA-Script|&larr;]] [[Software:_FEMM_-_Stromfluss_-_Schnittmodell|&rarr;]] </div>

Aktuelle Version vom 8. März 2016, 14:37 Uhr

Manuelle Fein-Dimensionierung in Simulation Mechanical
(Simulation des getrimmten Widerstands)
Software FEM - Tutorial - Elektrofluss - l-schnitt.gif

Aus dem Szenario Stromvorgabe des ungetrimmten Widerstands erzeugen wir eine Szenario-Kopie Trimmen für die Simulation des Trimmvorgangs.

Die Modellierung des Lasertrimmens ist vom Prinzip her sehr anschaulich:

  • Am realen Widerstand wird Pasten-Material weggebrannt.
  • Im FE-Modell wird anstatt des Materials innerhalb der Schnittgeometrie das FE-Netz entfernt, so dass innerhalb des Schnittes kein elektrischer Strom fließen kann.
  • Das "Trimmen" bewegt sich beim "manuellen Modellieren" auf dem Niveau der Veränderung der Schnittlänge.
  • Beim Einspeisen eines Stroms von 1 A entspricht der berechnete Spannungsabfall dem Wert des aktuellen ohmschen Widerstands.
  • Damit kann man sich relativ einfach mit wenigen Iterationen dem angestrebtem Soll-Widerstand nähern.

Die Schnittgeometrie muss mittels Zeichnen der Schnitt-Umrisslinien ergänzt werden, wobei auch die Lücke in die untere Widerstandskante eingefügt werden muss:

  • Die Geometrie des P-Schnittes (Kerbschnitt) ist durch die analytische Berechnung exakt bestimmt.
  • Die Länge des L-Schnittes ermittelt man auf Grundlage der Simulationsergebnisse. Im Beispiel wurde eine Anfangslänge=1 mm verwendet.
  • Damit ergibt sich ein Widerstandswert, welcher im Beispiel zufälliger Weise schon recht nahe am Sollwert von 240 Ohm liegt:
    Software FEM - Tutorial - Elektrofluss - getrimmt MP Spannung.gif

Bevor wir durch Ändern der Schnittlänge den Sollwert anstreben, untersuchen wir die Netzqualität:

  • Das Anzeigen der Stromdichte offenbart einen Hotspot am Ende des L-Schnittes und ein lokales Maximum am Ende des P-Schnittes:
    Software FEM - Tutorial - Elektrofluss - getrimmt MP Stromdichte grob.gif
  • Im Hotspot wird ein Stromdichte-Wert berechnet, der ungefähr 6x so groß ist, wie im homogenen rechten Bereich.
  • An den oberen Ecken des Schnittes muss man eine Netzverfeinerung vornehmen. Dies folgt auch aus der relativen Genauigkeit der berechneten Stromdichte, welche man ebenfalls anzeigen kann:
    Software FEM - Tutorial - Elektrofluss - getrimmt MP Stromflussgenauigkeit.gif
  • Es ist günstig, die Eck-Knoten des Schnittes als Verfeinerungspunkte zu verwenden:
    Software FEM - Tutorial - Elektrofluss - getrimmt MP Verfeinerungspunkte.gif
  • Achtung: Bei Einbeziehung der Verfeinerungspunkte in die Vernetzung kommt es mit ausschließlich viereckigen Elementen zu Vernetzungsfehlern! Günstig ist die gemischte Verwendung von dreieckigen und viereckigen Elementen.
  • Durch die Netzverfeinerung an den Kanten verringert sich der Bereich ungenauer Stromflussberechnung. Der "berechnete" Hotspot konzentriert sich jetzt dichter am Schnittende:
    Software FEM - Tutorial - Elektrofluss - getrimmt MP Stromdichte fein.gif

Hinweis zum Stromdichte-Maximum:

  • Das berechnete Stromdichte-Maximum hat sich infolge der kleineren Elementgröße um ca. 50% erhöht.
  • Es ist einleuchtend, dass am Ende des Längsschnittes eine Stromdichte-Erhöhung auftritt, weil dort schlagartig eine Aufweitung des Strömungskanals stattfindet.
  • Sehr anschaulich widerspiegelt das die Darstellung der Feldlinien als Iso-Linien (MFL > Ergebniskonturen > Einstellungen > Isoplots):
    Software FEM - Tutorial - Elektrofluss - getrimmt MP Iso-Feldlinien.gif
  • Direkt an der Schnittkante verdichten sich die Feldlinien. Dies ergibt sich aus der Stromteiler-Regel von den innerhalb der Pastenfläche praktisch parallelgeschalteten Strom-Pfaden.
  • Je geringer der Widerstand entlang eines Pfades, desto größer der Strom. Je kürzer ein Strompfad bei gleichen Querschnitt, desto geringer der Widerstand. Die Strompfade zur unteren Seite des Kupfer-Kontaktes sind am kürzesten, wenn sie sich direkt um die Ecke "winden".
  • An idealen Ecken mit Kantenradius Null strebt in einem unendlich kleinen Gebiet die Stromdichte gegen Unendlich. Dies erklärt die steigende maximale Stromdichte bei Verkleinerung der Elementgröße.
  • In der Realität begrenzt der endlich kleine Kantenradius die maximale Stromdichte!

Hinweise zum Trimmen:

  • Unter Einbeziehung des Inventor-CAD-Modells existieren Möglichkeiten, um im Autodesk Mechanical auf Parameter des CAD-Modells zuzugreifen. Damit sollte es über Änderung von nutzerdefinierten Parametern möglich sein, die erforderliche Schnittlänge zu finden.
  • Da wir ein FEM-Modell ohne CAD-Geometrie entwickelten, sind wir auf das einfache manuelle Verändern der Schnittgeometrie mit den Zeichenfunktionen des FEM-Programms angewiesen.
  • Etwas umständlich ist dabei das gleichzeitig erforderliche Ändern der Positionen für die beiden Verfeinerungspunkte.
  • Die iterative Suche kann man abkürzen, wenn man auf Grundlage des bisherigen Anfangswertes und des nächsten simulierten Schätzwertes eine lineare Extra- bzw. Interpolation für den richtigen Wert vornimmt. Bei kleinen Änderungen der Schnittlänge sollte sich der Widerstand weitestgehend proportional verändern.
  • Das Modell des Trimmen-Szenarios ist mit einem hinreichend genau eingestellten Widerstandswert von 240 Ohm zu konfigurieren.