Software: FEM - Tutorial - 2D-Bauteil - Modelltransfer: Unterschied zwischen den Versionen

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<div align="center"> ''' CAD-Modell in ein FEM-Programm übertragen ''' </div>
<div align="center"> ''' CAD-Modell in ein FEM-Programm übertragen ''' </div>
== Export des CAD-Modells ==
== Export des CAD-Modells ==
Nach dem "'''Fertigstellen der Analyse'''" in der CAD-Umgebung "'''Belastungsanalyse'''" befinden wir uns wieder in der "normalen" CAD-Modellumgebung des ''Autodesk Inventor'':
* Hier sollte man den aktuellen Zustand des CAD-Modells speichern.
* Die Inventor-Bauteildatei '''Lasche_xx.ipt''' und der gleichnamige Ordner '''Lasche_xx''' enthalten die aktuellen Konfigurationen und Daten der Belastungsanalyse. Daraus ergibt sich eine Gesamtgröße von ca. 50 MByte.


 
Die Entwicklung der im Konstruktionsprozess erforderlichen CAD-Modelle erfolgt sinnvoller Weise innerhalb eines CAD-Systems:
Beim Export eines CAD-Modells für die weitere Verwendung in einem FEM-Programm sollte man auf das verwendete [[Software:_FEM_-_Tutorial_-_2D-Bauteil_-_Mass-System|'''Maßsystem''']] achten:
* Innerhalb moderner CAD-Systeme können in einer Simulationsumgebung auch noch mehr oder weniger anspruchsvolle Analysen auf der Grundlage der Finiten-Element-Methode durchgeführt werden, wie dies am Beispiel von ''Autodesk Fusion 360'' gezeigt wurde.  
* Unser Geometrie-Modell der Lasche verwendet im Inventor-Format '''.ipt''' die Längeneinheit Millimeter '''[mm]'''.
* Sollen die erforderlichen Analysen in einem separaten FEM-Programm durchgeführt werden, so sollten die dafür benötigten CAD-Geometrien in geeigneter Form auf Grundlage der CAD-Modelle dorthin exportiert werden.
* Beim Export dieses CAD-Modells über ein CAD-Austauschformat wird die aktuell eingestellte Längen-Einheit benutzt.
* Im Rahmen der Übung nutzen wir im Folgenden das FEM-Programm ''Z88Aurora'', um ein Einblick in die grundsätzliche Handhabung von Finite-Elemente-Modellen zu erlangen.
* Im Rahmen dieser Übungen werden wir im FEM-Programm die Verwendung von SI-Einheiten anstreben. Das bedeutet, vor dem Export des CAD-Modells müssen wir die aktuell verwendete Längen-Einheit auf Meter '''[m]''' ändern.
'''''Hinweis zu den Fasen an den Lochrändern'':'''
* Über '''''MFL > Extras > Dokumenteinstellungen > Einheiten''''' schalten wir die Länge auf Meter um.<div align="center"> [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_2D-Bauteil_-_Modelltransfer_Laengen-Einheit_auf_Meter.gif|.]] </div>
* Die Analyse des Fasen-Einflusses auf die berechneten Spannungsverläufe an den Lochkanten wurde erst nach Erstellung der Z88Aurora-Übungsanleitung in der Fusion-Anleitung ergänzt.
* '''Wichtig''': Nach Änderung der Längen-Einheit sollte man das CAD-Modell nicht mehr speichern, weil dies Auswirkungen z.B. auch auf eventuelle Zeichnungsdateien hat! 
* Diese Fasen müssen jetzt auch Bestandteil der Z88-Modelle werden! Da die Fasen keine qualitative Änderung der Spannungsverläufe bewirken, wurde jedoch aus Aufwandsgründen auf eine Aktualisierung der Bilder in den nachfolgenden Abschnitten der Übungsanleitung für ''Z88Aurora'' verzichtet.
* Daraus resultieren gewisse Abweichungen insbesondere in der Feinheit der Vernetzung an den Lochrändern zwischen den aktuellen Modellen und der Übungsanleitung.    


Für den Import von CAD-Modellen existieren im FEM-Programm ''Z88Aurora'' Eingabe-Konverter für zwei unterschiedliche CAD-Austausch-Formate:
Für den Import von CAD-Modellen existieren im FEM-Programm ''Z88Aurora'' Eingabe-Konverter für zwei unterschiedliche CAD-Austausch-Formate:
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#* Für die Übertragung von CAD-Modellen zwischen verschiedenen Programmen hat sich das sogenannte [https://de.wikipedia.org/wiki/Standard_for_the_exchange_of_product_model_data '''STEP-Format'''] bewährt ('''''ST'''andard for the '''E'''xchange of '''P'''roduct model data'').
#* Für die Übertragung von CAD-Modellen zwischen verschiedenen Programmen hat sich das sogenannte [https://de.wikipedia.org/wiki/Standard_for_the_exchange_of_product_model_data '''STEP-Format'''] bewährt ('''''ST'''andard for the '''E'''xchange of '''P'''roduct model data'').
#* Dabei kommen meist die Anwendungsprotokolle '''AP203''' oder '''AP214''' zum Einsatz, wobei '''AP214''' praktisch eine Erweiterung des '''AP203''' darstellt. Falls es technisch möglich ist, sollte man deshalb das '''AP214''' benutzen, weil damit mehr Aspekte des CAD-Modells übertragen werden können.
#* Dabei kommen meist die Anwendungsprotokolle '''AP203''' oder '''AP214''' zum Einsatz, wobei '''AP214''' praktisch eine Erweiterung des '''AP203''' darstellt. Falls es technisch möglich ist, sollte man deshalb das '''AP214''' benutzen, weil damit mehr Aspekte des CAD-Modells übertragen werden können.
#* STEP kann die Oberfläche eines Bauteils mittels Bézierkurven oder Splines sehr genau beschreiben. Den Grad der Genauigkeit kann man beim Export einstellen.
#* STEP kann die Oberfläche eines Bauteils mittels Bézierkurven oder Splines sehr genau beschreiben. Den Grad der Genauigkeit kann man meist beim Export einstellen.
#* Leider ist es nach derzeitigem Kenntnisstand nicht möglich, nach dem Import einer aus ''Autodesk Inventor'' exportierten STEP-Datei ein Geometrie-Modell in der Längen-Einheit "Meter" in Z88Aurora zu erhalten.
#* Unabhängig von der im ''Autodesk Inventor'' aktuell gewählten Längen-Einheit, welche nachprüfbar in die STEP-Datei übernommen wird, entsteht ein Geometrie-Modell mit der Längen-Einheit "Millimeter"!
# '''STL''':
# '''STL''':
#* Ebenso wie STEP ist [https://de.wikipedia.org/wiki/STL-Schnittstelle '''STL-Format'''] ('''''S'''urface '''T'''esselation '''L'''anguage'') ein standardisiertes Austauschformat.
#* Ebenso wie STEP ist das [https://de.wikipedia.org/wiki/STL-Schnittstelle '''STL-Format'''] ('''''S'''urface '''T'''esselation '''L'''anguage'') ein standardisiertes Austauschformat.
#* '''STL''' stellt immer eine Diskretisierung des Bauteils dar, d. h. alle Flächen werden in gradlinig umrandete Dreiecke unterteilt. Dadurch kommt es vor allem an Rundungen oder Bohrungen zu einem Genauigkeitsverlust. Beim Export kann man den Grad der Genauigkeit einstellen.
#* '''STL''' stellt immer eine Diskretisierung des Bauteils dar, d. h. alle Flächen werden in gradlinig umrandete Dreiecke unterteilt. Dadurch kommt es vor allem an Rundungen oder Bohrungen zu einem Verlaust an Genauigkeit. Beim Export kann man meist den Grad der Genauigkeit einstellen.
#* In Autodesk Inventor kommt man über '''''Datei > Exportieren > CAD-Format''''' in den Dialog zur Konfiguration der zu speichernden Datei.
#* Das STL-Format sollte man nur nutzen, wenn die Weiterverarbeitung des STEP-Formats aus nicht behebbaren Ursachen im FEM-Programm scheitert.
#* Wir wählen den Dateityp '''STL-Datei''' und vergeben den Dateinamen '''Lasche_xx.stl''':<div align="center"> [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_2D-Bauteil_-_Modelltransfer_Export_Datei-Typ_STL.gif|.]] </div>
#* Über den Button "'''Vorschau'''" erhält man die Möglichkeit, anhand einer grafischen Darstellung der aktuellen Diskretisierung eine optimale Einstellung der Export-Optionen vorzunehmen:<div align="center"> [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_2D-Bauteil_-_Modelltransfer_Export_STL_Vorschau_Standard.gif|.]] </div>
#* Nach dem "'''Facettenkanten anzeigen'''" in der STL-Vorschau erkennt man, dass die "eckigen" Rundungen aus einem sehr groben Dreiecksnetz resultieren. Die Standard-Auflösung BREP ist viel zu grob.
#* '''''Wichtig''''':
#** Bevor wir unterschiedliche Auflösungen testen, wählen wir '''Meter''' aus der Liste der verfügbaren '''Einheiten'''. Die Längeneinheit "Meter" kommt jedoch nur zur Wirkung, wenn zuvor in den Dokument-Einstellungen wie beschrieben die Längen-Einheit "Meter" gewählt wurde!
#** Wir wählen das ASCII-Format, um bei Bedarf die STL-Daten als Text analysieren zu können.
#* Mittels der vorkonfigurierten Parametersätze "niedrig", "mittel" und "hoch" erreicht man nur eine Verfeinerung der bereits erzeugten Vernetzungsstruktur.
#* Das STL-Dreiecksnetz kann als Grundlage für die Generierung der Finite-Elemente-Netze dienen. Hierfür sind die extrem spitzen Dreiecke natürlich ziemlich ungeeignet!
#* Bei hinreichender Genauigkeit der Nachbildung krummer Flächen- und Kanten sollten die Dreiecksnetze bereits einer günstigen globalen Finite-Elemente-Vernetzung entsprechen. Das erreicht man nur mit einer benutzerdefinierten Konfiguration der Auflösung:
#* Es stehen hierfür im ''Autodesk Inventor'' vier Parameter als "Stellschrauben" zur Verfügung:
#*# '''Flächenabweichung = 0,01 %''': ist etwas besser als "mittel" - legt den max. Abstand zwischen den Dreieckskanten und dem zugehörigen realen Flächenelement fest (wirkt nur auf gekrümmten Flächen).
#*# '''Normalenabweichung = 10''': entspricht dem Wert von "hoch" - bestimmt den max. Winkel zwischen den Normalenvektoren der Dreiecke (wirkt nur auf gekrümmten Flächen).
#*# '''Max. Kantenlänge = 2,5 %''': Dreieckskante in Bezug auf die größte Abmessung des Bauteils - Hier sollte man sich an der kürzesten geraden Kante des Modells orientieren und mit diesem Wert beginnen (Dicke≈2,5% der größten Länge)
#*# '''Seitenverhältnis = 1''': Verhältnis zwischen Höhe und Breite der Dreiecke - es sollten "möglichst" gleichseitige Dreiecke entstehen.
#* Mit den gewählten Parametern wird bereits ein relativ gleichmäßiges Netz entstehen:<div align="center"> [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_2D-Bauteil_-_Modelltransfer_Export_STL_Vorschau_BenutzerStart.gif|.]] </div>
#* Allerdings sollte man alle gekrümmten Kanten gründlich überprüfen. Dort wird man u.U. noch einige extrem schmale Dreiecke entdecken (im obigen Bild gelb markiert).
#* Im Beispiel half eine vorsichtige, schrittweise Erhöhung des Wertes für die max. Kantenlänge auf 5%, um das Netz in dieser Hinsicht zu verbessern:<div align="center"> [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_2D-Bauteil_-_Modelltransfer_Export_STL_Vorschau_BenutzerOpti.gif|.]] </div>
#* Kriterium ist dabei ein harmonischer Übergang zwischen den gekrümmten Kanten und dem globalen Netz mit möglichst nicht zu spitzen Dreiecken.
#* Im Beispiel bleiben dabei immer einige sehr schlanke Dreiecke erhalten. Diesen Umstand müssen wir dann bei der Generierung des Finite-Elemente-Netzes im FEM-Programm entsprechend berücksichtigen.


Das FEM-Programm ''Z88Aurora'' stellt keine eigene Maßeinheiten-Verwaltung bereit, sondern man muss selbst dafür Sorge tragen, dass alle Zahlen-Werte zu den realen Maßeinheiten passen:
* So wäre es prinzipiell am einfachsten, SI-Einheiten zu verwenden, um sich alle Umrechnungen zu ersparen.
* Ursprünglich sollten deshalb im Rahmen dieser Übungen im FEM-Programm SI-Einheiten verwendet werden.
* Leider kommt das Z88Aurora-Programm nicht mit kleinen Geometrie-Werten im Bereich von 1e-3 [m] zurecht! Ein nicht vom Nutzer konfigurierbares Abbruchkriterium interpretiert sehr kleine positive Werte in der sogenannten [https://de.wikipedia.org/wiki/Jacobi-Matrix '''Jacobi-Matrix'''] als "Null", weil eine Null-Schranke in der Größenordnung von ca. e-6 bis e-7 verwendet wird.
* Das bedeutet, wir müssen beim Export des CAD-Modells die aktuell verwendete Längen-Einheit auf Millimeter '''[mm]''' verwenden.
* Dies ist im ''Autodesk Fusion 360'' gewährleistet, obwohl keine STEP-Optionen-Dialog existiert:<br>'''''Datei > Exportieren > Name=Lasche_xx / Typ=STEP-Dateien (*.stp; *.step)'''''


Nach dem Speichern der STL-Datei beenden wir den ''Autodesk Inventor''. Im Weiteren nutzen wir das FEM-Programm ''Z88Aurora'', um den FEM-Prozess am Beispiel der Lasche vertiefend zu behandeln.
 
'''<u>Hinweise zu Autodesk Inventor</u>''':<br>
Beim Export eines CAD-Modells aus ''Autodesk Inventor'' für die weitere Verwendung in einem FEM-Programm muss man auf das verwendete [[Software:_FEM_-_Tutorial_-_2D-Bauteil_-_Mass-System|'''Maßsystem''']] achten:
* Das Geometrie-Modell der Lasche verwendet im Inventor-Format '''.ipt''' die Längeneinheit Millimeter '''[mm]'''.
* Beim Export dieses CAD-Modells über ein CAD-Austauschformat wird die aktuell eingestellte Längen-Einheit benutzt.
* Über '''''MFL > Extras > Dokumenteinstellungen > Einheiten''''' kann man die aktuell eingestellte Einheit überprüfen:
<div align="center"> [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_2D-Bauteil_-_Modelltransfer_Laengen-Einheit_auf_Meter.gif|.]] </div>
 
In ''Autodesk Inventor'' kommt man über '''''Datei > Exportieren > CAD-Format''''' in den Dialog zur Konfiguration der zu speichernden Datei:
* Dort wählt man den Dateityp '''STEP-Datei''' und vergibt den gewünschten Dateinamen:<div align="center"> [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_2D-Bauteil_-_Modelltransfer_Export_CAD-Datei.gif|.]] </div>
* Über den Button "'''Optionen'''" erhält man die Möglichkeit, eine optimale Konfiguration für das Export-Modell vorzunehmen:
*# Dies betrifft zum zuerst die Wahl des Anwendungsprotokolls.
*# Wichtig ist dann die Festlegung, wie weit sich die nachgebildete Spline-basierte Oberfläche der STEP-Datei von der idealen Nennwert-Oberfläche des Bauteils abweichen darf. Hierbei sollte man sich an den real bei der Fertigung auftretenden Toleranzen orientieren und davon ungefähr 1/10 des Wertes anstreben. Mit einer Abweichung von max. '''1&nbsp;µm''' von der idealen Kontur liegt man im Beispiel nicht falsch. 
Nach dem Speichern der STEP-Datei beenden wir den ''Autodesk Inventor''. Im Weiteren nutzen wir das FEM-Programm ''Z88Aurora'', um den FEM-Prozess am Beispiel der Lasche vertiefend zu behandeln.


== Import des CAD-Modells in das FEM-Programm ==
== Import des CAD-Modells in das FEM-Programm ==


Wir starten das FEM-Programm ''Z88Aurora''. Dieses arbeitet wie das CAD-Programm ''Autodesk Inventor'' Projekt-orientiert:
Wir starten das FEM-Programm ''Z88Aurora''. Dieses arbeitet ebenfalls Projekt-orientiert:
* Ein "'''Projekt'''" entspricht hierbei vom Inhalt her ungefähr einer "'''Studie'''" in der Simulationsumgebung von ''Autodesk Fusion 360''.
* Für jedes Projekt wird ein Ordner als "Projekt-Mappe" benutzt.
* Für jedes Projekt wird ein Ordner als "Projekt-Mappe" benutzt.
* Leider kann der vorhandene CAD-Projekt-Ordner "'''2D-Mechanik_xx'''" dafür nicht ohne Tricks genutzt werden, weil beim Anlegen einer neuen Projekt-Mappe ein leerer Ordner gefordert wird.<div align="center"> [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_2D-Bauteil_-_Modelltransfer_Projektmappe_neu.gif|.]] </div>
* Beim Anlegen einer neuen Projekt-Mappe wird ein leerer Ordner gefordert (er darf also z.B. auch nicht die exportierte STEP-Datei enthalten):<div align="center"> [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_2D-Bauteil_-_Modelltransfer_Projektmappe_neu.gif|.]] </div>
* Nach '''''Datei > Neu''''' öffnet sich der Dialog zur Spezifizierung eines neuen leeren Ordners.
* Nach '''''Datei > Neu''''' öffnet sich der Dialog zur Spezifizierung eines neuen leeren Ordners.
* Dabei sollte man die Dateinamens-Restriktionen des Programms beachten und z.B. direkt in der Wurzel eines Laufwerks einen Ordner anlegen.  
* Dabei sollte man die Dateinamens-Restriktionen des Programms beachten und z.B. direkt in der Wurzel eines Laufwerks einen Ordner anlegen.  
* Diesen nennen wir im Rahmen der FEM-Übung "'''2D-Mechanik-xx'''" (mit xx=Teilnehmernummer) und wählen Ihn dann per Doppelklick aus.
* Diesen nennen wir im Rahmen dieser 1. FEM-Übung "'''FEM1_Z88a_xx'''" (mit xx=Teilnehmernummer) und wählen Ihn dann per Doppelklick aus.
* Danach bestätigen wir per '''OK''' die Auswahl dieses leeren Ordners   
* Danach bestätigen wir per '''OK''' die Auswahl dieses leeren Ordners   
* ''Z88Aurora'' speichert dann in diese "Projektmappe" einige Konfigurationsdateien und der Ordner wird als aktuelles Arbeitsverzeichnis in der Statuszeile des Programms angezeigt.
* ''Z88Aurora'' speichert dann in diese "Projektmappe" einige Konfigurationsdateien und der Ordner wird als aktuelles Arbeitsverzeichnis in der Statuszeile des Programms angezeigt.
 
Die z.B. aus dem ''Autodesk Fusion 360'' exportierte STEP-Datei "'''Lasche_xx.step'''" bildet die Grundlage für die Erstellung des FEM-Modells:
Die aus dem ''Autodesk Inventor'' exportierte STL-Datei "'''Lasche_xx.stl'''" bildet die Grundlage für die Erstellung des FEM-Modells:
* '''''Datei > Import > Geometrie (*.STP, *.STEP)''''' öffnet die aktuelle FEM-Projektmappe. Wir wechseln in den Ordner des CAD-Projektes, wählen dort '''Lasche_xx.step''' aus und bestätigen die Auswahl mit '''OK'''.
* '''''Datei > Import > STL-Dateien (*.STL)''''' öffnet die aktuelle FEM-Projektmappe. Wir wechseln in den Ordner des CAD-Projektes, wählen dort '''Lasche_xx.stl''' aus und bestätigen die Auswahl mit '''OK'''.
* In der Registerkarte der 3D-Darstellung erscheint dann im Arbeitsbereich die Lasche in einer schattierten Ansicht von oben.
* In der Registerkarte der 3D-Darstellung erscheint dann im Arbeitsbereich die Lasche in einer schattierten Ansicht von oben.


== Ergaenzen verlorener Modell-Parameter (Material) ==
== Ergaenzen verlorener Modell-Parameter (Material) ==


Die Übertragung der Geometrie aus dem CAD-Modell in ein FEM-Programm funktioniert bei Beachtung bestimmter Besonderheiten zuverlässig. Allerdings gelang es nicht, die bereits im CAD-Modell vorhandenen Material-Kennwerte mittels eines CAD-Austausch-Formates in Z88Aurora zu überführen.
Die Übertragung der Geometrie aus dem CAD-Modell in ein FEM-Programm funktioniert bei Beachtung bestimmter Besonderheiten zuverlässig. Allerdings gelang es nicht, die bereits im CAD-Modell vorhandenen Material-Kennwerte mittels eines CAD-Austausch-Formates in Z88Aurora zu überführen. Die fehlenden Material-Parameter müssen wir deshalb manuell ergänzen:
 
* Über den Menüpunkt '''''Praeprozessor > Materialdatenbank''''' gelangt man in die sogenannte Materialdatenbank, in welcher sich bereits über 50 übliche Standard-Materialien befinden und zu der man auch neue Materialien hinzufügen kann:<div align="center"> [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_2D-Bauteil_-_Modelltransfer_Materialdatenbank.gif|.]] </div>
Die fehlenden Material-Parameter müssen wir deshalb manuell ergänzen:
* Das obere Feld zeigt, dass unserem Modell noch keine Material-Parameter zugewiesen wurden.
* Über den Menüpunkt '''''Praeprozessor > Materialdatenbank''''' gelangt man in die sogenannte Materialdatenbank, in welcher sich bereits über 50 übliche Standard-Materialien befinden und zu der man neue Materialien hinzufügen kann:<div align="center"> [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_2D-Bauteil_-_Modelltransfer_Materialdatenbank.gif|.]] </div>
* In der Material-Liste der Datenbank fällt anhand der Kommentare als erstes auf, dass die vorhandenen Material-Parameter das Einheitensystem '''N/mm/t''' benutzen (z.B. Dichtewerte sind also in Tonnen pro mm³ angegeben).
* Es fällt als erstes auf, dass die vorhandenen Material-Parameter das Einheitensystem N/mm/t benutzen (Dichtewerte sind also in Tonnen pro mm³ angegeben).
* Im Sinne der Vergleichbarkeit mit den Ergebnissen aus der Belastungsanalyse mittels ''Autodesk Inventor'' müssen wir im FEM-Programm exakt die gleichen Material-Parameter verwenden.
* Da wir innerhalb der Übung jedoch konsequent mit SI-Einheiten arbeiten werden, müssten wir schon aus diesem Grund neue Material-Parametersätze definieren. Außerdem sollen im Sinne der Vergleichbarkeit mit den Ergebnissen aus der Belastungsanalyse mittels ''Autodesk Inventor'' im FEM-Programm exakt die gleichen Material-Parameter verwendet werden.  
* Wir verwenden '''Baustahl S235JR - Werkstoff-Nr. 10037''', welcher sich bereits in der mitgelieferten Materialdatenbank von ''Z88Aurora'' befindet, da die Portabilität selbst hinzugefügter Materialien in der Z88-Umgebung extrem fehleranfällig ist!
 
* Über den Button '''Details''' kann man überprüfen, welche Parameter für ein Material hinterlegt sind.
<div align="center"> [[Software:_FEM_-_Tutorial_-_2D-Bauteil_-_Z88Aurora-GUI|&larr;]] [[Software:_FEM_-_Tutorial_-_2D-Bauteil_-_Netzgenerierung|&rarr;]] </div>
* Nach Auswahl des zu verwendenden Materials kann man es dem FEM-Modell hinzufügen (mit der Option "alle Elemente"):<div align="center"> [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_2D-Bauteil_-_Modelltransfer_Material_zuweisen.gif|.]] </div>
* Auf die bei der Zuweisung vergebene Material-Nr. und den Namen des Material-Sets hat man als Nutzer keinen Einfluss.
* Im Modell werden nur die als aktiv markierten Materialien verwendet.
Die Materialdatenbank können wir nach der Zuweisung der benötigten Material-Parameter schließen.
<div align="center"> [[Software:_FEM_-_Tutorial_-_2D-Komponente_-_Belastung_-_Modalanalyse|&larr;]] [[Software:_FEM_-_Tutorial_-_2D-Bauteil_-_Z88Aurora-GUI|&rarr;]] </div>

Aktuelle Version vom 12. April 2021, 18:14 Uhr

CAD-Modell in ein FEM-Programm übertragen

Export des CAD-Modells

Die Entwicklung der im Konstruktionsprozess erforderlichen CAD-Modelle erfolgt sinnvoller Weise innerhalb eines CAD-Systems:

  • Innerhalb moderner CAD-Systeme können in einer Simulationsumgebung auch noch mehr oder weniger anspruchsvolle Analysen auf der Grundlage der Finiten-Element-Methode durchgeführt werden, wie dies am Beispiel von Autodesk Fusion 360 gezeigt wurde.
  • Sollen die erforderlichen Analysen in einem separaten FEM-Programm durchgeführt werden, so sollten die dafür benötigten CAD-Geometrien in geeigneter Form auf Grundlage der CAD-Modelle dorthin exportiert werden.
  • Im Rahmen der Übung nutzen wir im Folgenden das FEM-Programm Z88Aurora, um ein Einblick in die grundsätzliche Handhabung von Finite-Elemente-Modellen zu erlangen.

Hinweis zu den Fasen an den Lochrändern:

  • Die Analyse des Fasen-Einflusses auf die berechneten Spannungsverläufe an den Lochkanten wurde erst nach Erstellung der Z88Aurora-Übungsanleitung in der Fusion-Anleitung ergänzt.
  • Diese Fasen müssen jetzt auch Bestandteil der Z88-Modelle werden! Da die Fasen keine qualitative Änderung der Spannungsverläufe bewirken, wurde jedoch aus Aufwandsgründen auf eine Aktualisierung der Bilder in den nachfolgenden Abschnitten der Übungsanleitung für Z88Aurora verzichtet.
  • Daraus resultieren gewisse Abweichungen insbesondere in der Feinheit der Vernetzung an den Lochrändern zwischen den aktuellen Modellen und der Übungsanleitung.

Für den Import von CAD-Modellen existieren im FEM-Programm Z88Aurora Eingabe-Konverter für zwei unterschiedliche CAD-Austausch-Formate:

  1. STEP:
    • Für die Übertragung von CAD-Modellen zwischen verschiedenen Programmen hat sich das sogenannte STEP-Format bewährt (STandard for the Exchange of Product model data).
    • Dabei kommen meist die Anwendungsprotokolle AP203 oder AP214 zum Einsatz, wobei AP214 praktisch eine Erweiterung des AP203 darstellt. Falls es technisch möglich ist, sollte man deshalb das AP214 benutzen, weil damit mehr Aspekte des CAD-Modells übertragen werden können.
    • STEP kann die Oberfläche eines Bauteils mittels Bézierkurven oder Splines sehr genau beschreiben. Den Grad der Genauigkeit kann man meist beim Export einstellen.
  2. STL:
    • Ebenso wie STEP ist das STL-Format (Surface Tesselation Language) ein standardisiertes Austauschformat.
    • STL stellt immer eine Diskretisierung des Bauteils dar, d. h. alle Flächen werden in gradlinig umrandete Dreiecke unterteilt. Dadurch kommt es vor allem an Rundungen oder Bohrungen zu einem Verlaust an Genauigkeit. Beim Export kann man meist den Grad der Genauigkeit einstellen.
    • Das STL-Format sollte man nur nutzen, wenn die Weiterverarbeitung des STEP-Formats aus nicht behebbaren Ursachen im FEM-Programm scheitert.

Das FEM-Programm Z88Aurora stellt keine eigene Maßeinheiten-Verwaltung bereit, sondern man muss selbst dafür Sorge tragen, dass alle Zahlen-Werte zu den realen Maßeinheiten passen:

  • So wäre es prinzipiell am einfachsten, SI-Einheiten zu verwenden, um sich alle Umrechnungen zu ersparen.
  • Ursprünglich sollten deshalb im Rahmen dieser Übungen im FEM-Programm SI-Einheiten verwendet werden.
  • Leider kommt das Z88Aurora-Programm nicht mit kleinen Geometrie-Werten im Bereich von 1e-3 [m] zurecht! Ein nicht vom Nutzer konfigurierbares Abbruchkriterium interpretiert sehr kleine positive Werte in der sogenannten Jacobi-Matrix als "Null", weil eine Null-Schranke in der Größenordnung von ca. e-6 bis e-7 verwendet wird.
  • Das bedeutet, wir müssen beim Export des CAD-Modells die aktuell verwendete Längen-Einheit auf Millimeter [mm] verwenden.
  • Dies ist im Autodesk Fusion 360 gewährleistet, obwohl keine STEP-Optionen-Dialog existiert:
    Datei > Exportieren > Name=Lasche_xx / Typ=STEP-Dateien (*.stp; *.step)


Hinweise zu Autodesk Inventor:
Beim Export eines CAD-Modells aus Autodesk Inventor für die weitere Verwendung in einem FEM-Programm muss man auf das verwendete Maßsystem achten:

  • Das Geometrie-Modell der Lasche verwendet im Inventor-Format .ipt die Längeneinheit Millimeter [mm].
  • Beim Export dieses CAD-Modells über ein CAD-Austauschformat wird die aktuell eingestellte Längen-Einheit benutzt.
  • Über MFL > Extras > Dokumenteinstellungen > Einheiten kann man die aktuell eingestellte Einheit überprüfen:
.

In Autodesk Inventor kommt man über Datei > Exportieren > CAD-Format in den Dialog zur Konfiguration der zu speichernden Datei:

  • Dort wählt man den Dateityp STEP-Datei und vergibt den gewünschten Dateinamen:
    .
  • Über den Button "Optionen" erhält man die Möglichkeit, eine optimale Konfiguration für das Export-Modell vorzunehmen:
    1. Dies betrifft zum zuerst die Wahl des Anwendungsprotokolls.
    2. Wichtig ist dann die Festlegung, wie weit sich die nachgebildete Spline-basierte Oberfläche der STEP-Datei von der idealen Nennwert-Oberfläche des Bauteils abweichen darf. Hierbei sollte man sich an den real bei der Fertigung auftretenden Toleranzen orientieren und davon ungefähr 1/10 des Wertes anstreben. Mit einer Abweichung von max. 1 µm von der idealen Kontur liegt man im Beispiel nicht falsch.

Nach dem Speichern der STEP-Datei beenden wir den Autodesk Inventor. Im Weiteren nutzen wir das FEM-Programm Z88Aurora, um den FEM-Prozess am Beispiel der Lasche vertiefend zu behandeln.

Import des CAD-Modells in das FEM-Programm

Wir starten das FEM-Programm Z88Aurora. Dieses arbeitet ebenfalls Projekt-orientiert:

  • Ein "Projekt" entspricht hierbei vom Inhalt her ungefähr einer "Studie" in der Simulationsumgebung von Autodesk Fusion 360.
  • Für jedes Projekt wird ein Ordner als "Projekt-Mappe" benutzt.
  • Beim Anlegen einer neuen Projekt-Mappe wird ein leerer Ordner gefordert (er darf also z.B. auch nicht die exportierte STEP-Datei enthalten):
    .
  • Nach Datei > Neu öffnet sich der Dialog zur Spezifizierung eines neuen leeren Ordners.
  • Dabei sollte man die Dateinamens-Restriktionen des Programms beachten und z.B. direkt in der Wurzel eines Laufwerks einen Ordner anlegen.
  • Diesen nennen wir im Rahmen dieser 1. FEM-Übung "FEM1_Z88a_xx" (mit xx=Teilnehmernummer) und wählen Ihn dann per Doppelklick aus.
  • Danach bestätigen wir per OK die Auswahl dieses leeren Ordners
  • Z88Aurora speichert dann in diese "Projektmappe" einige Konfigurationsdateien und der Ordner wird als aktuelles Arbeitsverzeichnis in der Statuszeile des Programms angezeigt.

Die z.B. aus dem Autodesk Fusion 360 exportierte STEP-Datei "Lasche_xx.step" bildet die Grundlage für die Erstellung des FEM-Modells:

  • Datei > Import > Geometrie (*.STP, *.STEP) öffnet die aktuelle FEM-Projektmappe. Wir wechseln in den Ordner des CAD-Projektes, wählen dort Lasche_xx.step aus und bestätigen die Auswahl mit OK.
  • In der Registerkarte der 3D-Darstellung erscheint dann im Arbeitsbereich die Lasche in einer schattierten Ansicht von oben.

Ergaenzen verlorener Modell-Parameter (Material)

Die Übertragung der Geometrie aus dem CAD-Modell in ein FEM-Programm funktioniert bei Beachtung bestimmter Besonderheiten zuverlässig. Allerdings gelang es nicht, die bereits im CAD-Modell vorhandenen Material-Kennwerte mittels eines CAD-Austausch-Formates in Z88Aurora zu überführen. Die fehlenden Material-Parameter müssen wir deshalb manuell ergänzen:

  • Über den Menüpunkt Praeprozessor > Materialdatenbank gelangt man in die sogenannte Materialdatenbank, in welcher sich bereits über 50 übliche Standard-Materialien befinden und zu der man auch neue Materialien hinzufügen kann:
    .
  • Das obere Feld zeigt, dass unserem Modell noch keine Material-Parameter zugewiesen wurden.
  • In der Material-Liste der Datenbank fällt anhand der Kommentare als erstes auf, dass die vorhandenen Material-Parameter das Einheitensystem N/mm/t benutzen (z.B. Dichtewerte sind also in Tonnen pro mm³ angegeben).
  • Im Sinne der Vergleichbarkeit mit den Ergebnissen aus der Belastungsanalyse mittels Autodesk Inventor müssen wir im FEM-Programm exakt die gleichen Material-Parameter verwenden.
  • Wir verwenden Baustahl S235JR - Werkstoff-Nr. 10037, welcher sich bereits in der mitgelieferten Materialdatenbank von Z88Aurora befindet, da die Portabilität selbst hinzugefügter Materialien in der Z88-Umgebung extrem fehleranfällig ist!
  • Über den Button Details kann man überprüfen, welche Parameter für ein Material hinterlegt sind.
  • Nach Auswahl des zu verwendenden Materials kann man es dem FEM-Modell hinzufügen (mit der Option "alle Elemente"):
    .
  • Auf die bei der Zuweisung vergebene Material-Nr. und den Namen des Material-Sets hat man als Nutzer keinen Einfluss.
  • Im Modell werden nur die als aktiv markierten Materialien verwendet.

Die Materialdatenbank können wir nach der Zuweisung der benötigten Material-Parameter schließen.