Software: FEM - Tutorial - 2D-Bauteil - Netzgenerierung: Unterschied zwischen den Versionen

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Zum Verständnis der Vernetzung ist es sinnvoll, die 3D-Darstellung umzuschalten auf '''Ansichten > Oberflaechennetz''':
Zum Verständnis der Vernetzung ist es sinnvoll, die 3D-Darstellung umzuschalten auf '''Ansichten > Oberflaechennetz''':
* Es wird nun sichtbar, dass der Volumenkörper mit dem STL-Netz von Dreiecken überzogen ist. Dargestellt werden alle sichtbaren Kanten der undurchsichtigen Dreiecke.
* Beim Import der STEP-Datei wird automatisch eine STL-Datei '''Z88.stl''' generiert und im aktuellen Projekt-Ordner gespeichert. Es erfolgt hierbei eine Diskretisierung, wobei anscheinend bei der Bildung des STL-Oberflächennetz sowohl die Aspekte hinreichender Genauigkeit als auch guter Vernetzbarkeit berücksichtigt werden.
* In wird nun sichtbar, dass der Volumenkörper mit einem STL-Netz von Dreiecken überzogen ist. Dargestellt werden alle sichtbaren Kanten der undurchsichtigen Dreiecke.
* Im Modus '''''Ansichten > Netz''''' sind die Dreiecke transparent. Da dies etwas unübersichtlich wird, sollte man diesen Ansichtsmodus nur bei Bedarf wählen.
* Im Modus '''''Ansichten > Netz''''' sind die Dreiecke transparent. Da dies etwas unübersichtlich wird, sollte man diesen Ansichtsmodus nur bei Bedarf wählen.
* Die STL-Dreiecke der Oberfläche bilden die Grundlage für die Generierung des erforderlichen Finite-Elemente-Volumennetzes aus Tetraedern.
* Die STL-Dreiecke der Oberfläche bilden die Grundlage für die Generierung des erforderlichen Finite-Elemente-Volumennetzes aus Tetraedern.
Analog zur automatisierten Tetraeder-Vernetzung in der CAD-Belastungsanalyse nutzen wir im FEM-Programm ebenfalls die Vernetzung mittels Tetraeder und nutzen dabei möglichst ähnliche Elementgrößen. Wir werden auch hier zuerst nur eine globale Vernetzung ohne die separate Verfeinerung kritischer Bereiche vornehmen:
Analog zur automatisierten Tetraeder-Vernetzung in der CAD-Belastungsanalyse nutzen wir im FEM-Programm ebenfalls die Vernetzung mittels Tetraeder und nutzen dabei möglichst ähnliche Elementgrößen. Wir werden auch hier zuerst nur eine globale Vernetzung ohne die separate Verfeinerung kritischer Bereiche vornehmen:
* Über den Menüpunkt '''''Praeprozessor > Vernetzen: Tetraeder''''' öffnen wir das Tetraeder-Seitenmenü:<div align="center"> [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_2D-Bauteil_-_Netzgenerierung_Tetraeder_Netgen.gif|.]] </div>
* Über den Menüpunkt '''''Praeprozessor > Vernetzen: Tetraeder''''' öffnen wir das Tetraeder-Seitenmenü:<div align="center"> [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_2D-Bauteil_-_Netzgenerierung_Tetraeder_Tetgen.gif|.]] </div>
* Hier hat man die Wahl zwischen zwei Free-Meshern mit etwas unterschiedlichen Funktionsweisen:
* Hier hat man die Wahl zwischen zwei Free-Meshern mit etwas unterschiedlichen Funktionsweisen:
*# '''Tetgen''' nimmt im Prinzip das vorhandene STL-Netz des Körpers und versucht dieses weiter zu diskretisieren.  
*# '''Tetgen''' nimmt im Prinzip das vorhandene STL-Netz des Körpers und versucht dieses weiter zu diskretisieren.  
*# '''Netgen''' entfernt aus dem bestehenden STL-Netz teilweise STL-Dreiecke, damit er einfacher vernetzen kann. Diese leichte Verfälschung passiert dann meist an Kanten bzw. Rundungen.  
*# '''Netgen''' entfernt aus dem bestehenden STL-Netz teilweise STL-Dreiecke, damit er einfacher vernetzen kann. Diese leichte Verfälschung passiert dann meist an Kanten bzw. Rundungen.  
* Bei beiden Free-Meshern kann es zu Problemen kommen, wenn das STL-Netz sehr spitzwinklige Dreiecke enthält. Diese werden als zwei parallele Kanten interpretiert, obwohl z.B. ein Dreieck mit einem Winkel von 1° vorliegt. Daraus resultiert dann eine Fehlermeldung, denn nur geschlossene Oberflächen können diskretisiert werden.
* Bei beiden Free-Meshern kann es zu Problemen kommen, wenn das STL-Netz sehr spitzwinklige Dreiecke enthält. Diese werden als zwei parallele Kanten interpretiert, obwohl z.B. ein Dreieck mit einem Winkel von 1° vorliegt. Daraus resultiert dann eine Fehlermeldung, denn nur geschlossene Oberflächen können diskretisiert werden.
'''Achtung:'''
* Im Rahmen der Vorbereitung dieser Übung wurde festgestellt, dass '''Tetgen''' nicht in der Lage ist, die erzeugte STL-Struktur für die Netzgenerierung zu nutzen, weil sie noch unzulässig spitze Dreiecke enthält.
* Um Zeit zu sparen, hier nur die zu beobachtenden Effekte einer versuchten Netzgenerierung mit '''Tetgen''':
*# entweder es erscheint eine Fehlermeldung <div align="center"> [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_2D-Bauteil_-_Netzgenerierung_Tetraeder_Tetgen_Fehler.gif|.]] </div>
*# oder der Vernetzer rechnet "unendlich lange" und kann dann nur noch mittels Windows-Taskmanager beendet werden.


Eine Netzgenerierung in ''Z88Aurora'' ist nur möglich, wenn man zuvor eine Vernetzungsregel definiert hat. Diese besteht aus folgenden Angaben:
Eine Netzgenerierung in ''Z88Aurora'' ist nur möglich, wenn man zuvor eine Vernetzungsregel definiert hat. Diese besteht aus folgenden Angaben:
# '''Vernetzer'''= '''Netgen''', weil man für diese STL-Datei mit '''Tetgen''' keine bzw. keine sinnvolle globale Vernetzung erhält.
# '''Vernetzer'''= '''Tetgen''', sollte man zuerst versuchen, um weitere "Verfälschungen" der geometrie zu vermeiden.
# '''Elementtyp'''= '''Tetraeder (linear)''': eigentlich wäre "quadratisch" besser, denn diese Tetraeder besitzen dann statt der 4 Eck-Knoten durch zusätzliche Mitten-Knoten auf den Kanten insgesamt 10 Knoten. Die Dichte der Knoten bestimmt zusammen mit der Ordnung der Ansatzfunktionen (quadratisch anstatt linear) die Genauigkeit der Ergebnisse. Leider können mit dem ''Netgen''-Freemesher quadratische Tetraeder nicht mit korrekter Knoten-Nummern versehen werden, was bei der späteren Berechnung zum Abbruch mit der Fehlermeldung "Jacobi-Determinante Null oder negativ" führt!
# '''Elementtyp'''= '''Tetraeder (quadratisch)''': denn diese Tetraeder besitzen dann statt der 4 Eck-Knoten durch zusätzliche Mitten-Knoten auf den Kanten insgesamt 10 Knoten. Die Dichte der Knoten bestimmt zusammen mit der Ordnung der Ansatzfunktionen (quadratisch anstatt linear) die Genauigkeit der Ergebnisse.
# '''Wert'''= '''0.001''' als mittlere Element-Kantenlänge in Modelleinheiten (hier "Meter"). Man sollte mit dem Wert der kleinsten globalen Abmessung beginnen (hier Dicke der Lasche).   
# '''Wert'''= '''1''' als mittlere Element-Kantenlänge in Modelleinheiten (hier "Millimeter"). Man sollte mit dem Wert der kleinsten globalen Abmessung beginnen (hier Dicke der Lasche).   
* Durch Betätigen des Button "+ Hinzufügen" werden diese 3 Parameter als eine Vernetzerregel gespeichert, der man einen sinnvollen Bezeichner geben kann (z.B. "Netgen_1e-3m"):<div align="center"> [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_2D-Bauteil_-_Netzgenerierung_Tetraeder_Netgen_Vernetzungsregeln.gif|.]] </div>
* Durch Betätigen des Button "+ Hinzufügen" werden diese 3 Parameter als eine Vernetzerregel gespeichert, der man einen sinnvollen Bezeichner geben kann (z.B. "Netgen_1e-3m"):<div align="center"> [[Bild:Software_FEM_-_Tutorial_-_2D-Bauteil_-_Netzgenerierung_Tetraeder_Netgen_Vernetzungsregeln.gif|.]] </div>
* Im Ergebnis dieser ersten Vernetzung entsteht ein gleichmäßiges Netz mit einer Elementschicht, welches jedoch am Lochrand zu grob ist.
* Im Ergebnis dieser ersten Vernetzung entsteht ein gleichmäßiges Netz mit einer Elementschicht, welches jedoch am Lochrand zu grob ist.

Version vom 6. Dezember 2017, 12:38 Uhr

Netzgenerierung

Als Bestandteil des Preprocessing wurde das Erstellen der Bauteil-Geometrie bereits abgeschlossen. Das benötigte Geometrie-Modell steht nach dem Import der STL-Datei im FEM-Programm zur Verfügung und wurde auch mit den erforderlichen Material-Parametern versehen. Der nächste Schritt besteht im Generieren eines geeigneten Finite-Elemente-Netzes.

Zum Verständnis der Vernetzung ist es sinnvoll, die 3D-Darstellung umzuschalten auf Ansichten > Oberflaechennetz:

  • Beim Import der STEP-Datei wird automatisch eine STL-Datei Z88.stl generiert und im aktuellen Projekt-Ordner gespeichert. Es erfolgt hierbei eine Diskretisierung, wobei anscheinend bei der Bildung des STL-Oberflächennetz sowohl die Aspekte hinreichender Genauigkeit als auch guter Vernetzbarkeit berücksichtigt werden.
  • In wird nun sichtbar, dass der Volumenkörper mit einem STL-Netz von Dreiecken überzogen ist. Dargestellt werden alle sichtbaren Kanten der undurchsichtigen Dreiecke.
  • Im Modus Ansichten > Netz sind die Dreiecke transparent. Da dies etwas unübersichtlich wird, sollte man diesen Ansichtsmodus nur bei Bedarf wählen.
  • Die STL-Dreiecke der Oberfläche bilden die Grundlage für die Generierung des erforderlichen Finite-Elemente-Volumennetzes aus Tetraedern.

Analog zur automatisierten Tetraeder-Vernetzung in der CAD-Belastungsanalyse nutzen wir im FEM-Programm ebenfalls die Vernetzung mittels Tetraeder und nutzen dabei möglichst ähnliche Elementgrößen. Wir werden auch hier zuerst nur eine globale Vernetzung ohne die separate Verfeinerung kritischer Bereiche vornehmen:

  • Über den Menüpunkt Praeprozessor > Vernetzen: Tetraeder öffnen wir das Tetraeder-Seitenmenü:
    .
  • Hier hat man die Wahl zwischen zwei Free-Meshern mit etwas unterschiedlichen Funktionsweisen:
    1. Tetgen nimmt im Prinzip das vorhandene STL-Netz des Körpers und versucht dieses weiter zu diskretisieren.
    2. Netgen entfernt aus dem bestehenden STL-Netz teilweise STL-Dreiecke, damit er einfacher vernetzen kann. Diese leichte Verfälschung passiert dann meist an Kanten bzw. Rundungen.
  • Bei beiden Free-Meshern kann es zu Problemen kommen, wenn das STL-Netz sehr spitzwinklige Dreiecke enthält. Diese werden als zwei parallele Kanten interpretiert, obwohl z.B. ein Dreieck mit einem Winkel von 1° vorliegt. Daraus resultiert dann eine Fehlermeldung, denn nur geschlossene Oberflächen können diskretisiert werden.

Eine Netzgenerierung in Z88Aurora ist nur möglich, wenn man zuvor eine Vernetzungsregel definiert hat. Diese besteht aus folgenden Angaben:

  1. Vernetzer= Tetgen, sollte man zuerst versuchen, um weitere "Verfälschungen" der geometrie zu vermeiden.
  2. Elementtyp= Tetraeder (quadratisch): denn diese Tetraeder besitzen dann statt der 4 Eck-Knoten durch zusätzliche Mitten-Knoten auf den Kanten insgesamt 10 Knoten. Die Dichte der Knoten bestimmt zusammen mit der Ordnung der Ansatzfunktionen (quadratisch anstatt linear) die Genauigkeit der Ergebnisse.
  3. Wert= 1 als mittlere Element-Kantenlänge in Modelleinheiten (hier "Millimeter"). Man sollte mit dem Wert der kleinsten globalen Abmessung beginnen (hier Dicke der Lasche).
  • Durch Betätigen des Button "+ Hinzufügen" werden diese 3 Parameter als eine Vernetzerregel gespeichert, der man einen sinnvollen Bezeichner geben kann (z.B. "Netgen_1e-3m"):
    .
  • Im Ergebnis dieser ersten Vernetzung entsteht ein gleichmäßiges Netz mit einer Elementschicht, welches jedoch am Lochrand zu grob ist.
  • Man sollte im Folgenden die mittlere Elementgröße vorsichtig verkleinern (z.B. auf 1/2 und dann auf 1/3 der kleinsten Abmessung. Dafür fügt man jeweils eine neue Vernetzungsregel hinzu.
  • Man muss ein vorhandenes Netz entfernen, bevor man nach Auswahl einer Vernetzungsregel das zugehörige Netz erstellen kann.
    . .
  • Mit zwei Elementschichten ist die Lasche global hinreichend fein vernetzt, sodass wir mit diesem Netz weiterarbeiten.
  • Nach der abschließenden Vernetzung mit der zugehörigen Vernetzungsregel schließen das Seiten-Menü der Tetraeder-Vernetzung.

Wichtig:

  • Im FEM-Programm Z88Auroa bildet nur das aktuell existierende Netz mit seinen Elementen und Knoten die Basis für sämtliche Modell-Daten.
  • Anhand der Geometrie-Informationen im CAD-Austauschformat entsteht das erste Netz in Form eines STL-Oberflächennetzes. Dieses wird als Datei z88.stl in der aktuellen Projekt-Mappe archiviert.
  • Unsere Material-Parameter wurden "allen Elementen" dieses STL-Oberflächennetzes zugeordnet.
  • Beim Erstellen des ersten Tetraeder-Netzes wird dieses STL-Oberflächennetz automatisch gelöscht.
  • Mit dem Löschen eines Netzes gehen alle Daten verloren, welche sich auf dieses Netz bezogen (z.B. die Material-Parameter!).

Nicht vergessen:
Wir müssen dem aktuellen Tetraeder-Netz die Material-Parameter erneut zuweisen (Praeprozessor > Materialdatenbank)!