Software: SimX - Nadelantrieb - Probabilistik - Moment-Methoden: Unterschied zwischen den Versionen

Aus OptiYummy
Zur Navigation springenZur Suche springen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
 
(17 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Software:_SimX_-_Nadelantrieb_-_Probabilistische_Simulation|&uarr;]] <div align="center"> [[Software:_SimX_-_Nadelantrieb_-_Probabilistik_-_Latin-Hypercube|&larr;]] [[Software:_SimX_-_Nadelantrieb_-_Probabilistik_-_Second-Order|&rarr;]] </div>
[[Software:_SimX_-_Nadelantrieb_-_Probabilistische_Simulation|]] <div align="center"> [[Software:_SimX_-_Nadelantrieb_-_Probabilistik_-_Latin-Hypercube|]] [[Software:_SimX_-_Nadelantrieb_-_Probabilistik_-_Second-Order|]] </div>
<div align="center">'''Moment-Methoden (Überblick)'''</div>
<div align="center">'''Moment-Methoden (Überblick)'''</div>




---> '''unfertig''': Siehe [http://www.ifte.de/lehre/cae/sim/etappe5/p5d__second-order-analysis.html '''Stand 2007''']
Vergleichend zur probabilistischen Simulation mit der '''''Sample-Methode''''' ''Latin Hypercube Sampling'' soll nun der analytische Ansatz der '''''Moment-Methode''''' betrachtet werden:
 
* Wir nutzen die vorhandene .opy-Projektdatei '''Etappe4_xx.opy''', welche für das Latin Hypercube Sampling mit 5 Streuungen konfiguriert ist.
---> '''in der Lehrveranstaltung noch nicht bearbeiten!'''
* Um den aktuellen Zustand als Sicherungskopie zu erhalten, erzeugen wir eine separate Datei -> '''''Datei > Speichern unter > Etappe4_xx_Moment.opy'''''
 
* Nach dem Öffnen dieser Datei kann man den Experiment-Workflow mit den konfigurierten Entwurfsparameter-Streuungen und den Restriktionen unverändert nutzen.
[[Bild:Software_SimX_-_Nadelantrieb_-_Probabilistische_Simulation_-_experiment_duplizieren.gif|right]]
* Das Umkonfigurieren der Versuchsplanung wird im Folgenden noch detailliert beschrieben.
Vergleichend zur probabilistischen Simulation mit der '''''Sample-Methode''''' ''Latin Hypercube Sampling'' soll nun der analytische Ansatz der '''''Moment-Methode''''' benutzt werden:
* Alle Analyse-Fenster sollte man definiert schließen, um sich die mit der Moment-Methode verfügbaren Ergebnisse dann schrittweise zu erschließen.  
* Durch Duplizieren gewinnen wir aus dem Zufallszahlen-Experiment die Grundlage für die Konfiguration eines neuen Experiments.
* Für beide Experimente vergeben wir sinnvolle Namen.
* In dem neuen Experiment müssen wir die Versuchsplanung entsprechend umkonfigurieren und die Darstellung von Ergebnissen neu organisieren.
 


Bei der Moment-Methode handelt sich um ein analytisches Verfahren. Für jede betrachtete Output-Größe eines Modells wird eine Funktion '''''f''''' gebildet, mit welcher sich der Wert der Output-Größe aus dem Variablenvektor '''''x''''' der '''''n''''' Streugrößen berechnen lässt:  
Bei der Moment-Methode handelt sich um ein analytisches Verfahren. Für jede betrachtete Output-Größe eines Modells wird eine Funktion '''''f''''' gebildet, mit welcher sich der Wert der Output-Größe aus dem Variablenvektor '''''x''''' der '''''n''''' Streugrößen berechnen lässt:  
* Für die Approximation jeder dieser Funktionen '''''f''''' wird eine Taylor-Reihe erster bzw. zweiter Ordnung benutzt (Glied 2. Ordnung gelb):  
* Für die Approximation jeder dieser Funktionen '''''f''''' wird eine [https://de.wikipedia.org/wiki/Taylorreihen '''Taylor-Reihe'''] erster bzw. zweiter Ordnung benutzt (Glied 2. Ordnung gelb):  
<div align="center"> [[Bild:Software_SimX_-_Nadelantrieb_-_Probabilistische_Simulation_-_taylorreihe_komplett.gif|Software_SimX_-_Nadelantrieb_-_Probabilistische_Simulation_-_taylorreihe_komplett.gif]] </div>
<div align="center"> [[Bild:Software_SimX_-_Nadelantrieb_-_Probabilistische_Simulation_-_taylorreihe_komplett.gif|Software_SimX_-_Nadelantrieb_-_Probabilistische_Simulation_-_taylorreihe_komplett.gif]] </div>
* Wenn Interaktionen zwischen Eingangsgrößen existieren, werden sie paarweise berücksichtigt. Die Ersatzfunktion '''''f''''' wird dafür um ein Glied mit linearen Kreuzableitungen (grün) ergänzt.
* Wenn Interaktionen zwischen Eingangsgrößen existieren, werden sie paarweise berücksichtigt. Die Ersatzfunktion '''''f''''' wird dafür um ein Glied mit linearen Kreuzableitungen (grün) ergänzt.
* Die statistischen [http://de.wikipedia.org/wiki/Moment_(Stochastik) '''Momente'''] der Ausgangsgrößen  werden näherungsweise aus den Momenten der Eingangsgrößen berechnet. Aus den ermittelten Momenten werden anschließend die Verteilungen der Ausgangsgrößen approximiert.  
* Die statistischen [https://de.wikipedia.org/wiki/Moment_(Stochastik) '''Momente'''] der Ausgangsgrößen  werden näherungsweise aus den Momenten der Eingangsgrößen berechnet. Aus den ermittelten Momenten werden anschließend die Verteilungen der Ausgangsgrößen approximiert.  


Die erforderlichen Ersatz-Übertragungsfunktionen werden durch die Berechnung von Stützstellen gewonnen:
Die erforderlichen Ersatz-Übertragungsfunktionen werden durch die Berechnung von Stützstellen gewonnen:
Zeile 41: Zeile 37:
'''''Nachteile:'''''
'''''Nachteile:'''''


* Nicht "Fehler-Tolerant":
** Bei der Sample-Methode werden einzelne, abnormal beendete Simulationen in der Stichprobe einfach nicht berücksichtigt.
** Bei der Moment-Methode muss jede Stützstelle korrekt berechnet werden, um die Ersatzfunktion zu generieren. Das stellt sehr hohe Ansprüche an die numerische Stabilität des Simulationsmodells!
* Hoher Rechenaufwand bei einer großen Anzahl von interagierenden Streugrößen.
* Hoher Rechenaufwand bei einer großen Anzahl von interagierenden Streugrößen.
* Die Teilversagenswahrscheinlichkeiten der einzelnen Restriktionen '''F<sub>i</sub>''' können mit der Moment-Methode sehr genau berechnet werden, weil die Verteilungsdichten der Restriktionen bekannt sind. Aber die gesamte Systemversagenswahrscheinlichkeit '''F''' kann man damit nicht analytisch ermitteln. Es wird daher eine Hilfsgröße '''F''' zur Optimierung berechnet, die sich aus den Teilversagenswahrscheinlichkeiten mit den Gewichtsfaktoren '''w<sub>i</sub>''' der einzelnen Restriktionen summiert:<div align="center"> [[Bild:Software_SimX_-_Nadelantrieb_-_Probabilistische_Simulation_-_gesamtversagen.gif| ]] </div>
* Die Teilversagenswahrscheinlichkeiten der einzelnen Restriktionen '''F<sub>i</sub>''' können mit der Moment-Methode sehr genau berechnet werden, weil die Verteilungsdichten der Restriktionen bekannt sind. Aber die gesamte Systemversagenswahrscheinlichkeit '''F''' kann man damit im Unterschied zur Sample-Methode nicht ermitteln! Es wird deshalb eine Hilfsgröße '''F''' als Gütekriterium für die Optimierung berechnet, die sich aus den Teilversagenswahrscheinlichkeiten mit den Gewichtsfaktoren '''w<sub>i</sub>''' der einzelnen Restriktionen summiert:<div align="center"> [[Bild:Software_SimX_-_Nadelantrieb_-_Probabilistische_Simulation_-_gesamtversagen.gif| ]] </div>
 
 
 
'''--->> Hier geht es bald weiter!!!'''
 
 
 


<div align="center"> [[Software:_SimX_-_Nadelantrieb_-_Probabilistik_-_Latin-Hypercube|&larr;]] [[Software:_SimX_-_Nadelantrieb_-_Probabilistik_-_Second-Order|&rarr;]] </div>
<div align="center"> [[Software:_SimX_-_Nadelantrieb_-_Probabilistik_-_Latin-Hypercube|]] [[Software:_SimX_-_Nadelantrieb_-_Probabilistik_-_Second-Order|]] </div>

Aktuelle Version vom 23. Mai 2024, 12:48 Uhr

Moment-Methoden (Überblick)


Vergleichend zur probabilistischen Simulation mit der Sample-Methode Latin Hypercube Sampling soll nun der analytische Ansatz der Moment-Methode betrachtet werden:

  • Wir nutzen die vorhandene .opy-Projektdatei Etappe4_xx.opy, welche für das Latin Hypercube Sampling mit 5 Streuungen konfiguriert ist.
  • Um den aktuellen Zustand als Sicherungskopie zu erhalten, erzeugen wir eine separate Datei -> Datei > Speichern unter > Etappe4_xx_Moment.opy
  • Nach dem Öffnen dieser Datei kann man den Experiment-Workflow mit den konfigurierten Entwurfsparameter-Streuungen und den Restriktionen unverändert nutzen.
  • Das Umkonfigurieren der Versuchsplanung wird im Folgenden noch detailliert beschrieben.
  • Alle Analyse-Fenster sollte man definiert schließen, um sich die mit der Moment-Methode verfügbaren Ergebnisse dann schrittweise zu erschließen.

Bei der Moment-Methode handelt sich um ein analytisches Verfahren. Für jede betrachtete Output-Größe eines Modells wird eine Funktion f gebildet, mit welcher sich der Wert der Output-Größe aus dem Variablenvektor x der n Streugrößen berechnen lässt:

  • Für die Approximation jeder dieser Funktionen f wird eine Taylor-Reihe erster bzw. zweiter Ordnung benutzt (Glied 2. Ordnung gelb):
Software_SimX_-_Nadelantrieb_-_Probabilistische_Simulation_-_taylorreihe_komplett.gif
  • Wenn Interaktionen zwischen Eingangsgrößen existieren, werden sie paarweise berücksichtigt. Die Ersatzfunktion f wird dafür um ein Glied mit linearen Kreuzableitungen (grün) ergänzt.
  • Die statistischen Momente der Ausgangsgrößen werden näherungsweise aus den Momenten der Eingangsgrößen berechnet. Aus den ermittelten Momenten werden anschließend die Verteilungen der Ausgangsgrößen approximiert.

Die erforderlichen Ersatz-Übertragungsfunktionen werden durch die Berechnung von Stützstellen gewonnen:

            |             |Modellberechnungen|Modellberechnungen |
Verfahren   | Verhalten   | ohne Interaktion | mit Interaktion   |
------------|-------------|------------------|-------------------|  
First Order | linear      |      n+1         |    2n²-n+1        |
Second Order| quadratisch |      2n+1        |    2n²+1          |

Bedingt durch die kombinatorische Abtastung des Modells steigt die benötigte Anzahl der Modell-Läufe quadratisch mit der Anzahl der Streugrößen n, wenn man Interaktionen zwischen den Streugrößen berücksichtigen muss:

  • Im Unterschied zu den Sample-Verfahren ist deshalb das Wissen über existierende Interaktionen sehr wichtig für die Wahl einer optimalen Approximationsfunktion.
  • Die Information über Interaktionen zwischen den Streugrößen gewinnt man aus dem Vergleich zwischen Haupt- und Total-Effekten der globalen Sensitivitäten.


Vorteile:

  • Das Moment-Verfahren arbeitet sehr genau, wenn das Verhalten der Ausgangsgrößen im Streubereich annähernd lineare oder quadratische Abhängigkeiten zu den Streugrößen aufweist. Die Ergebnisse mit 4 Streugrößen sind dann vergleichbar mit einer Monte-Carlo-Simulation bei einer Stichprobengröße von 100 000.
  • Da das Verfahren ohne Zufallszahlen arbeitet, ist es numerisch sehr stabil und erlaubt auch eine schnelle Optimierung unter Berücksichtigung von Streugrößen.


Nachteile:

  • Nicht "Fehler-Tolerant":
    • Bei der Sample-Methode werden einzelne, abnormal beendete Simulationen in der Stichprobe einfach nicht berücksichtigt.
    • Bei der Moment-Methode muss jede Stützstelle korrekt berechnet werden, um die Ersatzfunktion zu generieren. Das stellt sehr hohe Ansprüche an die numerische Stabilität des Simulationsmodells!
  • Hoher Rechenaufwand bei einer großen Anzahl von interagierenden Streugrößen.
  • Die Teilversagenswahrscheinlichkeiten der einzelnen Restriktionen Fi können mit der Moment-Methode sehr genau berechnet werden, weil die Verteilungsdichten der Restriktionen bekannt sind. Aber die gesamte Systemversagenswahrscheinlichkeit F kann man damit im Unterschied zur Sample-Methode nicht ermitteln! Es wird deshalb eine Hilfsgröße F als Gütekriterium für die Optimierung berechnet, die sich aus den Teilversagenswahrscheinlichkeiten mit den Gewichtsfaktoren wi der einzelnen Restriktionen summiert:
    Software SimX - Nadelantrieb - Probabilistische Simulation - gesamtversagen.gif