Software: SimX - Nadelantrieb - Robust-Optimierung - Experimentkonfiguration: Unterschied zwischen den Versionen

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** Das Elter konkurriert gemeinsam mit seinen Kindern darum, in der nächsten Generation wieder das 1 Elter sein zu dürfen (''Selektion=Plus'').  
** Das Elter konkurriert gemeinsam mit seinen Kindern darum, in der nächsten Generation wieder das 1 Elter sein zu dürfen (''Selektion=Plus'').  
** Die Anpassung der Mutationsschrittweite an die Zielfunktion erfolgt getrennt für jede Entwurfsgröße (''Schrittweitenregelung=Multischritt'').  
** Die Anpassung der Mutationsschrittweite an die Zielfunktion erfolgt getrennt für jede Entwurfsgröße (''Schrittweitenregelung=Multischritt'').  
** Die Anzahl der ''Optimierungsschritte=700'' beschreibt für das Optimierungsverfahren die Gesamtzahl der zu berechnenden Kinder. Man beachte, dass bei der zuverlässigkeitsbasierten Optimierung jedes "Kind" eine probabilistische Simulation darstellt, die mehrere (hier 7) Modell-Läufe benötigt!  
** Die Anzahl der ''Optimierungsschritte=600'' beschreibt für das Optimierungsverfahren die Gesamtzahl der zu berechnenden Kinder. Man beachte, dass bei der zuverlässigkeitsbasierten Optimierung jedes "Kind" eine probabilistische Simulation darstellt, die mehrere (hier 7) Modell-Läufe benötigt!  
** Die ''Anzahl der Pareto-Lösungen'' ist eine interne Steuergröße für die Co-evolutionären Prinzipien bei der Mehrkriterien-Optimierung. Dieser Wert=20 ist unabhängig von der Größe der Pareto-Menge, welche man für die Darstellung in Diagrammen festlegen kann!
** Die ''Anzahl der Pareto-Lösungen'' ist eine interne Steuergröße für die Co-evolutionären Prinzipien bei der Mehrkriterien-Optimierung. Dieser Wert=20 ist unabhängig von der Größe der Pareto-Menge, welche man für die Darstellung in Diagrammen festlegen kann!



Version vom 24. Januar 2010, 19:38 Uhr

Robust-Optimierung (Experiment-Konfiguration)

Robust-Optimierung

Wir wollen nun ausgehend vom Nennwert-Optimum eine robuste Lösung für unseren Antrieb suchen, die folgenden Kriterien genügt:

  • Die Streubreite der Zykluszeit ist zu minimieren.
  • Ein Prägezyklus soll trotzdem möglichst schnell erfolgen (Mittelwert über eine Stichprobe).
  • Die Spulenerwärmung soll möglichst gering sein (Mittelwert über eine Stichprobe).
  • Die Streubreite der Spulenerwärmung ist funktionell von geringerer Bedeutung, solange die max. Erwärmung nicht markant überschritten wird. Deshalb streben wir im Rahmen dieser Robust-Optimierung keine Minimierung dieser Streuung an.
  • Alle bereits definierten Forderungen (Restriktionen) müssen innerhalb des Streubereichs der berücksichtigten Parameter-Streuungen eingehalten werden.

Als wesentliche Streuungen berücksichtigen wir wie bei der Ausschuss-Minimierung:

  • Schwankungen der Betriebstemperatur
  • Fertigungstoleranzen der Rückholfeder
  • Unterschiedliche Papiersorten

Hinweise:

  • Wir nutzen weiterhin das mit dem Nennwert-Optimum konfigurierte SimX-Modell Etappe6_xx.ism.
  • Wir verwenden einen neuen OptiY-Versuchsstand Etappe6_xx_Robust.opy. Diese Datei erzeugen wir als Kopie aus der Datei Etappe6_xx_Ausschuss.opy.

Für die Minimierung der Streuung von tZyklus benutzen wir die Standardabweichung. Ihr Wert repräsentiert direkt die Streubreite in der verwendeten Maßeinheit. Deshalb ist die Standardabweichung physikalisch einfacher zu interpretieren als der zugehörigen Varianz-Wert:

Software SimX - Nadelantrieb - Robust-Optimierung - workflow robustopt.gif

Zur Berechnung von Mittelwert bzw. Standardabweichung (Streuung) der Gütekriterien nutzen wir die Möglichkeiten des für das Bearbeiten der Eigenschaften bereitgestellten "Rechners", z.B.:

Software SimX - Nadelantrieb - Robust-Optimierung - rechner mit mittelwert.gif

Statistische Versuchsplanung

In Hinblick auf die Wechselwirkungen zwischen den Parameter-Streuungen kann man im Beispiel annehmen, dass die gleichen Bedingungen gelten, wie bei der vorherigen Ausschuss-Minimierung.

Wir können deshalb für die probabilistische Simulation der Stichproben wieder das Moment-Verfahren mit dem Polynomansatz 2. Ordnung ohne Berücksichtigung von Interaktionen verwenden.

Optimierungsverfahren

Im Vergleich zu unseren bisherigen Optimierungsexperimenten haben wir nun ganz andere Bedingungen in Hinblick auf die Gütekriterien:

Software SimX - Nadelantrieb - Robust-Optimierung - guetekriterien.gif
  • Bei Strafe und Versagen handelt es sich, wie bereits bekannt, um interne Gütekriterien innerhalb der hierarchischen Optimierungsstrategie.
  • Jedoch sollen insgesamt drei "echte" Gütekriterien möglichst gleichzeitig in Hinblick auf ihre Werte minimiert werden!
  • Es ist sehr wahrscheinlich, dass es dabei zu Widersprüchen kommt und man sich letztendlich für eine Kompromisslösung entscheiden muss.
  • Grundlage für diese Entscheidungsfindung ist die Pareto-Menge. Diese Lösungsmenge kann in OptiY nur bei Verwendung Evolutionärer Algorithmen generiert werden:
Software SimX - Nadelantrieb - Robust-Optimierung - evolutionsstrategie.gif
  • Für das Optimierungsproblem können wir die Standardeinstellungen verwenden. Trotzdem sollten wir zur Information eine Umschaltung von "Standard" auf "Manuell" bzw. "Experte" vornehmen:
    • Wir arbeiten mit 1 Elter, aus dem in jeder Generation 7 Kinder generiert werden - die eingestellte Art der Rekombination kann dabei natürlich nicht zur Wirkung kommen!
    • Das Elter konkurriert gemeinsam mit seinen Kindern darum, in der nächsten Generation wieder das 1 Elter sein zu dürfen (Selektion=Plus).
    • Die Anpassung der Mutationsschrittweite an die Zielfunktion erfolgt getrennt für jede Entwurfsgröße (Schrittweitenregelung=Multischritt).
    • Die Anzahl der Optimierungsschritte=600 beschreibt für das Optimierungsverfahren die Gesamtzahl der zu berechnenden Kinder. Man beachte, dass bei der zuverlässigkeitsbasierten Optimierung jedes "Kind" eine probabilistische Simulation darstellt, die mehrere (hier 7) Modell-Läufe benötigt!
    • Die Anzahl der Pareto-Lösungen ist eine interne Steuergröße für die Co-evolutionären Prinzipien bei der Mehrkriterien-Optimierung. Dieser Wert=20 ist unabhängig von der Größe der Pareto-Menge, welche man für die Darstellung in Diagrammen festlegen kann!

Entwurfsparameter (Nennwerte und Streuungen)

Die Lösung der Robust-Optimierung wird sich zwar etwas von der Ausschuss-Minimierung unterscheiden. Das wird jedoch durch die zusätzlichen Gütekriterien gesteuert.

Die Einstellungen für die Entwurfsparameter können wir unverändert von der Ausschuss-Minimierung übernehmen:

  • Für die Spulentemperatur T_Spule benutzen wir als Konstante weiterhin den Bereichsmitten-Wert von 25°C.
  • Die Startwerte der variablen Nennwerte sollten dem Nennwert-Optimum entsprechen.
  • Die Startschrittweiten dienen nun als Maß für die Mutation.
  • Die Grenzen spannen den gleichen Suchraum auf.

Die Streuungen besitzen die gleichen vorgegebenen, konstanten Werte, wie bei der Ausschuss-Minimierung.

Restriktionen

Bei den Restriktionsgrößen müssen wir zwei Aspekte beachten:

  • Die Minimierung der Zykluszeit wird nun auf Grundlage der mittleren Zykluszeit vorgenommen. Den oberen Grenzwert für tZyklus setzen wir auf 3.4 ms entsprechend der Forderung aus der Aufgabenstellung.
  • Die Grenzen für den optimalen Drahtdurchmesser sollte man vorläufig wieder aufweiten. Bei der Robustoptimierung muss man dann untersuchen, welchen konkreten Drahtdurchmesser die gewählte "beste" robuste Lösung erfordern wird.