Software: SimX - Nadelantrieb - Robust-Optimierung - Experimentkonfiguration: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Einstellungen für die Entwurfsparameter können wir unverändert von der Ausschuss-Minimierung übernehmen:
Die Einstellungen für die Entwurfsparameter können wir unverändert von der Ausschuss-Minimierung übernehmen:
* Für die Spulentemperatur '''''T_Spule''''' benutzen wir als Konstante weiterhin den Worst-Case-Wert von 1xx°C ('''xx'''=Teilnahme-Nr.).
* Für die Spulentemperatur '''''T_Spule''''' benutzen wir als Konstante weiterhin den Bereichsmitten-Wert von 25°C.
* Die Startwerte sollten dem Nennwert-Optimum entsprechen.
* Die Startwerte der variablen Nennwerte sollten dem Nennwert-Optimum entsprechen.
* Die Startschrittweiten dienen nun als Maß für die Mutation.
* Die Startschrittweiten dienen nun als Maß für die Mutation.
* Die Grenzen spannen den gleichen Suchraum auf.
* Die Grenzen spannen den gleichen Suchraum auf.

Version vom 20. Januar 2010, 15:57 Uhr

Robust-Optimierung (Experiment-Konfiguration)

Robust-Optimierung

Wir wollen nun ausgehend vom Nennwert-Optimum eine robuste Lösung für unseren Antrieb suchen, die folgenden Kriterien genügt:

  • Die Streubreiten der Zykluszeit und der Spulenerwärmung sind zu minimieren.
  • Ein Prägezyklus soll trotzdem möglichst schnell erfolgen (Mittelwert über eine Stichprobe!).
  • Alle anderen, bereits definierten Forderungen (Restriktionen) sollen innerhalb des Streubereichs der berücksichtigten Parameter-Streuungen eingehalten werden.

Als wesentliche Streuungen berücksichtigen wir wie bei der Ausschuss-Minimierung:

  • Schwankungen der Betriebstemperatur
  • Fertigungstoleranzen der Rückholfeder
  • Unterschiedliche Papiersorten

Hinweise:

  • Wir nutzen weiterhin das mit dem Nennwert-Optimum konfigurierte SimX-Modell Etappe6_xx.ism.
  • Wir verwenden einen neuen OptiY-Versuchsstand Etappe6_xx_Robust.opy. Diese Datei erzeugen wir als Kopie aus der Datei Etappe6_xx_Ausschuss.opy.

Für die Minimierung der Streuungen von tZyklus und dT_Draht benutzen wir die Standardabweichungen. Diese Werte repräsentieren in der verwendeten Maßeinheit direkt die Streubreite. Deshalb sind sie physikalisch einfacher zu interpretieren als die zugehörigen Varianz-Werte:

Software SimX - Nadelantrieb - Robust-Optimierung - workflow robustopt.gif

Zur Berechnung von Mittelwert bzw. Standardabweichung (Streuung) der Gütekriterien nutzen wir die Möglichkeiten des für das Bearbeiten der Eigenschaften bereitgestellten "Rechners", z.B.:

Software SimX - Nadelantrieb - Robust-Optimierung - rechner mit mittelwert.gif

Statistische Versuchsplanung

In Hinblick auf die Wechselwirkungen zwischen den Parameter-Streuungen kann man im Beispiel annehmen, dass die gleichen Bedingungen gelten, wie bei der vorherigen Ausschuss-Minimierung.

Wir können deshalb für die probabilistische Simulation der Stichproben wieder das Moment-Verfahren mit dem Polynomansatz 2. Ordnung ohne Berücksichtigung von Interaktionen verwenden.

Optimierungsverfahren

Im Vergleich zu unseren bisherigen Optimierungsexperimenten haben wir nun ganz andere Bedingungen in Hinblick auf die Gütekriterien:

Software SimX - Nadelantrieb - Robust-Optimierung - guetekriterien.gif
  • Bei Strafe und Versagen handelt es sich, wie bereits bekannt, um interne Gütekriterien innerhalb der hierarchischen Optimierungsstrategie.
  • Jedoch sollen insgesamt drei "echte" Gütekriterien möglichst gleichzeitig in Hinblick auf ihre Werte minimiert werden!
  • Es ist sehr wahrscheinlich, dass es dabei zu Widersprüchen kommt und man sich letztendlich für eine Kompromisslösung entscheiden muss.
  • Grundlage für diese Entscheidungsfindung ist die Pareto-Menge. Diese Lösungsmenge kann in OptiY nur bei Verwendung Evolutionärer Algorithmen generiert werden:
Software SimX - Nadelantrieb - Robust-Optimierung - evolutionsstrategie.gif
  • Für das Optimierungsproblem können wir die Standardeinstellungen verwenden. Trotzdem sollten wir zur Information eine Umschaltung von "Standard" auf "Manuell" bzw. "Experte" vornehmen:
    • Wir arbeiten mit 1 Elter, aus dem in jeder Generation 7 Kinder generiert werden - die eingestellte Art der Rekombination kann dabei natürlich nicht zur Wirkung kommen!
    • Das Elter konkurriert gemeinsam mit seinen Kindern darum, in der nächsten Generation wieder das 1 Elter sein zu dürfen (Selektion=Plus).
    • Die Anpassung der Mutationsschrittweite an die Zielfunktion erfolgt getrennt für jede Entwurfsgröße (Schrittweitenregelung=Multischritt).
    • Die Anzahl der Optimierungsschritte=700 beschreibt für das Optimierungsverfahren die Gesamtzahl der zu berechnenden Kinder. Man beachte, dass bei der zuverlässigkeitsbasierten Optimierung jedes "Kind" eine probabilistische Simulation darstellt, die mehrere (hier 7) Modell-Läufe benötigt!
    • Die Anzahl der Pareto-Lösungen ist eine interne Steuergröße für die Co-evolutionären Prinzipien bei der Mehrkriterien-Optimierung. Dieser Wert=20 ist unabhängig von der Größe der Pareto-Menge, welche man für die Darstellung in Diagrammen festlegen kann!

Entwurfsparameter (Nennwerte und Streuungen)

Die Lösung der Robust-Optimierung wird sich zwar etwas von der Ausschuss-Minimierung unterscheiden. Das wird jedoch durch die zusätzlichen Gütekriterien gesteuert.

Die Einstellungen für die Entwurfsparameter können wir unverändert von der Ausschuss-Minimierung übernehmen:

  • Für die Spulentemperatur T_Spule benutzen wir als Konstante weiterhin den Bereichsmitten-Wert von 25°C.
  • Die Startwerte der variablen Nennwerte sollten dem Nennwert-Optimum entsprechen.
  • Die Startschrittweiten dienen nun als Maß für die Mutation.
  • Die Grenzen spannen den gleichen Suchraum auf.

Die Streuungen besitzen die gleichen vorgegebenen, konstanten Werte, wie bei der Ausschuss-Minimierung.

Restriktionen

Bei den Restriktionsgrößen müssen wir zwei Aspekte beachten:

  • Die Minimierung der Zykluszeit wird nun auf Grundlage der mittleren Zykluszeit vorgenommen. Den oberen Grenzwert für tZyklus setzen wir deshalb auf 3.4 ms entsprechend der Forderung aus der Aufgabenstellung.
  • Die Grenzen für den optimalen Drahtdurchmesser sollte man aus der Ausschuss-Optimierung übernehmen. Bei der Robustoptimierung muss man dann jedoch beobachten, ob die gewählte "beste" robuste Lösung zum richtigen Grenzwert konvergiert.