Software: CAD - Tutorial - Distanzstueck - Zusammenbau
Beim Platzieren des Normteils haben wir bereits zwei Teile zusammengebaut. Das geschah auf Grund der bereitgestellten Automatism weitestgehend unbewusst. Diesen Prozess des Zusammenbauens werden wir in Hinblick auf die verwendeten Prinzipien nun näher betrachten.
Der Zusammenbau von Bauteilen zu einer Baugruppe beruht auf der Definition von geometrischen Abhängigkeiten zwischen den Bauteilen. Je nach Typ der Abhängigkeit wird die relative Beweglichkeit zwischen den Bauteilen eingeschränkt.
Das soll am Beispiel der Zahnscheibe demonstriert werden:
- Durch die automatisch erzeugten Abhängigkeiten beim Platzieren der Zahnscheibe ist nur noch die Drehung um die Mittelachse des Gewindezapfens möglich. Das kann man sehr einfach mit dem Cursor überprüfen (Anklicken der Scheibe und mit gedrückter Maustaste bewegen).
- Diesen letzten Freiheitsgrad der Bewegung zwischen Distanzstück und Zahnscheibe werden wir durch eine Winkelabhängigkeit zwischen den beiden Bauteilen beseitigen (MFL > Zusammenfügen > Beziehungen > Abhängig machen):
- Wir verwenden für die Winkelabhängig den Modus "gerichteter Winkel" zwischen zwei Flächennormalen.
- Als erste Flächen wählen wir eine Zahnflanke, als zweite Fläche ein Rechteck-Segment der Mantelfäche des Distanzstücks.
- Mit dem Winkel=90° steht die gewählte Zahnflanke senkrecht zum Segment der Mantelfläche.
- Nach der Definition dieser Winkelabhängigkeit ist die Zahnscheibe nicht mehr drehbar.
- Die Winkelabhängigkeit erscheint im Browser im Ordner Beziehungen sowie an beiden Bauteilen und kann nachträglich bearbeitet werden.
Vor der Winkelabhängigkeit finden wir bei den Bauteilen im Browser zwei Typen der Abhängigkeit "Passend". Die Wirkung dieser beiden Abhängigkeiten werden wir im Beispiel beim Hinzufügen eines weiteren Distanzstücks näher betrachten:
- Wir platzieren das nächste Distanzstück neben die bereits montierten Bauteile. Das neue Bauteil ist mit dem Cursor noch frei verschieblich. Drehungen sind ebenfalls möglich, jedoch nur über Kontextmenü > Freie Drehung.
- In einem ersten Schritt schränken wir die Beweglichkeit durch eine Abhängigkeit Passend soweit ein, dass beide Distanzstücke axial fluchtend sind:
- Nach dem Bestätigen (OK) kann man mit dem Cursor das neue Distanzstück entlang der gemeinsamen Achse verschieben und um diese Achse drehen:
- Die Verschieblichkeit kann man durch eine weitere Passend-Abhängigkeit zwischen Flächen beseitigen. Dabei sollte man im CAD-Modell die gleichen Flächen benutzen, welche auch in der Realität aufeinander liegen:
- Danach kann man das montierte Distanzstück nur noch drehen:
- Mit der Beseitigung dieses letzten Freiheitsgrades besitzen wir bereits Erfahrung. Eine Winkelabhängigkeit zwischen Segmenten der Mantelfächen realisiert eine definierte Lage aller Bauteile zueinander:
- Den Winkel zwischen beiden Teilen kann man jederzeit direkt im Modell-Browser in einem Werte-Feld ändern.
Damit ist unsere Beispiel-Baugruppe "Distanzsaeule" als CAD-Modell erstellt. Es fehlen jedoch noch die Verwaltungsinformatioen in den iProperties der Datei:
- Aus Zeitgründen verzichten wir hier auf das Ausfüllen der erforderlichen Eigenschaftsfelder.
- Interessant ist jedoch die Berechnung der physikalischen Eigenschaften der Baugruppe aus den physikalischen Eigenschaften aller Bauteile (Aktualisieren ist erforderlich):