Software: CAD - Tutorial - Baugruppe - Bolzen
Für den Abstandsbolzen erstellen wir eine Bauteil-Datei mit der Bezeichnung Bolzen_xx (xx=Teilnehmernummer). Auch bei der Konstruktion des Bolzens wollen wir fertigungsgerecht vorgehen:
- An einem zylindrischen Rohteil Ø15x50 werden die symmetrischen Zapfen Ø8x4 durch Abdrehen von Material hergestellt.
- In die Zapfen wird jeweils eine Gewindebohrung M5x0,8 eingebracht.
Achtung: Im Normalfall sollte das Bauteil-Koordinatensystem im Schwerpunkt des Basiselements liegen!
Nachdem wir dies bereits bei der Platine berücksichtigt haben, soll das auch für den Bolzen konsequent umgesetzt werden:
- Die Basisskizze liegt praktisch in der Mitte des zu erstellenden Kreiszylinders.
- Der Kreismittelpunkt des Schnittprofils ist im Ursprung (0,0,0) zu verankern.
- Um eine Verdrehung des Bolzens zu verhindern, muss man einen Quadrantenpunkt der Kreislinie an einer Koordinaten-Achse verankern!
- Dies geschieht automatisch, wenn man beim Zeichnen die Kreislinie auf die Koordinatenachse setzt:
- Dabei wird ein Quadrantenpunkt des Kreises mittels Koinzidenz an der Koordinatenachse befestigt.
- Die Extrusion erfolgt dann symmetrisch zum Kreisprofil mit einer Gesamtlänge (Abstand) von 50 mm:
Die beiden Bolzen-Enden wird man bei der Fertigung nacheinander bearbeiten, um unnötiges Umspannen zu vermeiden. Das werden wir bei der Modellierung nicht so exakt nachbilden und beide Zapfen gleichzeitig bearbeiten:
- Wie bereits bei dem Führungsbolzen in der 1.Übung, wird ein Zapfen auch hier durch Drehung erzeugt.
- Dabei berücksichtigen wir die gesammelten Erfahrungen in Bezug auf die Generierung der benötigten Modell-Bemaßung.
Vorgehen:
- Günstig ist das Ausblenden der Modellgeometrie vor der Skizze.
- Mittels "Geometrie projizieren" muss man die Linien der erforderlichen Koordinatenachsen in der Skizze erzeugen.
- Die Drehkontur der Zapfen-Absätze skizzieren wir als Rechtecke in den "Ecken" des Zylinders. Dabei werden automatisch die erforderlichen Konturen des Zylinders in die Skizze projiziert.
- Bei Bedarf muss man die Eckpunkte der Rechtecke noch nachträglich mit der Koinzidenz-Abhängigkeit an den "Ecken" des Zylinders befestigen!
- Wir nutzen die Symmetrie-Abhängigkeit in Bezug auf die X-Achse zur Beschreibung der Bolzen-Symmetrie.
- Über die Abhängigkeit "Kollinear" kann man den einheitlichen Zapfen-Durchmesser erzwingen. Erfolgt dabei eine Fehlermeldung wegen Überbestimmung, so wurde dieses Ziel bereits durch Anwenden der Symmetrie-Abhängigkeit auf die Eckpunkte anstatt auf die Rechteckseiten erreicht.
- Die Bemaßung erfolgt fertigungsgerecht an einem Zapfen.
In den Zapfen sind noch konzentrische Gewindebohrungen vorzusehen, damit die Bolzen mit den Platinen verschraubt werden können:
- Bohrungstiefe=10 mm / Gewindetiefe=6 mm
- ISO Metrisches Profil - Rechtsgewinde
- Nenngröße=5 mm - Steigung M5x0.8
- Spitzenwinkel=118° / Klasse=6H
Hinweise:
- Da es sich um gleich konfigurierte Bohrungen handelt, sollte man in diesem Fall nur eine Bohrungen modellieren!
- Die Bohrung auf der anderen Bolzenseite erzeugen wir mittels "Element spiegeln" .
- Man kann nicht alle Typen platzierter Elemente spiegeln (z.B. keine Fasen oder Rundungen).
Wir versehen beide Gewindebohrungen nachträglich jeweils mit einer Fase 0,8x45°. Diese werden in der realen Fertigung für das Schneiden der Gewinde benötigt, welche wir im Modell jedoch bereits gemeinsam mit dem Bohrungselement definierten.
- Achtung: In den nachfolgenden Abbildungen der Übungsanleitung sind diese Fasen fälschlicher Weise noch in der Größe 0,2x45° dargestellt. Auf eine Änderung aller Bilder wurde aus Aufwandsgründen verzichtet.